RONNIE ROMERO - Raised On Radio

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VÖ: 15.04.2022
(Frontiers Music)

Genre: Hard Rock Cover

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RONNIE ROMERO

Die große Sangesentdeckung der letzten Jahre scheint derzeit an allen Ecken beweisen zu wollen, was in ihm steckt. Nachdem Mentor Ritchie Blackmore wieder mit BLACKMORE´S NIGHT durch die Lande zieht und er bei CORELEONI draußen ist, hat er bei MSG angeheuert und ist zu den LORDS OF BLACK zurückgekehrt. Ganz nebenbei hat er mit „Raised On Radio“ ein eigenes Coveralbum eingespielt, wobei bei der Zusammenstellung des Teams Produzent und Keyboarder Alessandro DelVecchio seine Hände im Spiel gehabt haben dürfte.

Wie bei vielen derartigen Projekten, welche zu Corona-Zeiten eine Blüte erfuhren, nimmt sich auch der Chilene eher Songs aus der zweiten Reihe der großen Acts an. Wobei sich das Spektrum doch sehr breit fächert, auf der einen Seite ganz typische Siebziger-Nummern, auf der anderen Titel aus den Achtzigern, die sich eher mit seinem sonstigen Schaffen decken. Überraschend dürfte hier vor allem die Wahl bei BAD COMPANY sein, die Brian Howe-Phase gilt ja nicht als deren Glanzstück. „No Smoke Without A Fire“ gehört in dem Zusammenhang zu den stärksten Kompositionen.

Allerdings erkennt man zum Original kaum einen Unterschied außer dass es dicker produziert ausfällt und die Saiten ein wenig heftiger angeschlagen werden, was etwa „Backstreet Love Affair“ von SURVIVOR eine gewisse Schwere einhaucht. FOREIGNER´s „Girl On The Moon“ wird ein bisschen die Atmosphäre geraubt, die feinen Keyboardschleier im Refrain werden durch etwas zu penetrante Leadgitarren ersetzt.
Diese Kontraste kommen bei den erdigeren Originalen aus den Siebzigern zum Teil ganz gut rüber. Für „Gypsy“ verzichtet ein Coveract bei URIAH HEEP endlich mal auf die Orgel, sondern lässt die sechs Saiten sprechen. Gerade im Intro wird der psychedelische Touch mittels DoubleBass ins Metallische übersetzt. Das gilt auch für „All Along The Watchtower“ in dessen Strophe hektische Rhythmen von weiten Flächen eingebremst werden.

Diese klar gen Achtziger bürsten führt dazu, dass „Since I´ve Been Loving You“ eher nach den „LED-Clones“ von KINGDOM COME klingt. Einzig „I Was Born To Love You“ geht historisch den umgekehrten Weg, tönt mehr nach Siebziger-QUEEN als nach dem arg überproduzierten posthumen Longplayer und stellt das Piano mehr in den Vordergrund.
Was „Raised On Radio“ trotz der erkennbaren Marschroute und ein paar eigenständigen Versionen abgeht ist die Handschrift von Romero. Könnte daran liegen, dass der Mann kompositorisch wenig in Erscheinung trat und zwar eine großartige Stimme aber eben keine eignen Sound hat. Dazu agieren seine Mitmusiker zwar sehr spielfreudig, streckenweise jedoch ein wenig fahrig und nicht immer optimal bei der Dosierung.

6,5 / 10

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