EDGAR WINTER - Brother Johnny

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VÖ: 15.04.2022
(Quarto Valley Records/Bertus)

Genre: Blues Rock

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EDGAR WINTER

Nicht nur wegen ihrer Albinismus-Krankheit sind die beiden Winter-Brüder zwei der auffälligsten Personen in der Blues – und Rockgeschichte. Johnny war vielleicht der versiertere, Edgar hatte vor allem wegen seinem Hit „Frankenstein“ mehr Erfolg. Immer wieder arbeiteten sie mit den gleichen Leuten wie Rick Derringer zusammen, oder nahmen auch mal gemeinsame Alben auf. Acht Jahre nach dem Tod von Johnny fand nur Edgar die Kraft, seinen älteren Bruder mit einem Album zu ehren. Für die Einspielungen von dessen Songs fanden sich viele bekannte Gastmusiker ein, zum Teil selbst von JOHNNY WINTER beeinflusst.

Bei dem Namen wundert es nicht, dass EDGAR WINTER für „Brother Johnny“ nur fragen musste und alle sagten zu, die in der Bluesszene Rang und Namen haben. Warren Haynes ist bei solchen Unterfangen immer dabei und auch JOE BONAMASSA kommt den nicht wenigen Anfragen meist nach. Wobei der aktuelle Branchenführer in „Self Destruction Blues“ eindeutig heraus zu hören ist, WARREN HAYNES ist bei solchen Unterfangen auch immer dabei.

Winter geht bei der Songauswahl fast chronologisch vor, „Mean Town Blues“ stammt vom ersten Album „The Progressive Blues Experiment“. In der hier zu hörenden Version tendiert er stark in Richtung Texas Blues, wobei die Südstaaten-Herkunft kaum verleugnet wird. Das Cover des ROLLING STONES-Evergreens „Jumpin´ Jack Flash“ könnte glatt von MOLLY HATCHET stammen.
Dahingegen ist ein anders Cover deutlich jazziger in Szene gesetzt. Bei „Johnny B. Goode“ klimpert das Honky Tonk-Piano und das Saxophon lädt zum Solo. Auch bei der MUDDY WATERS-Nummer „Got My Mojo Workin´“ ist das Piano sehr präsent, bei dem klassischen flotten Bluessong wird jedoch stattdessen die Mundharmonika geblasen.

Der noch lebende Bruder geht mit viel Respekt an das Werk von JOHNNY WINTER heran, die gute Werkschau umfasst immerhin siebzehn Songs. Bei der Auswahl hat er darauf geachtet das breite Spektrum abzubilden. Allerdings darf nicht verhehlt werden, dass die vielen unterschiedlichen Aufnahmeorte und Musiker „Brother Johnny“ Homogenität kosten, nicht jeder Beitrag geht richtig tief.
Die Abwechslung ist was an dem Werk am meisten zu gefallen weiß, in „Memory Pain“ wird an Leadgitarren nicht gespart, der Klassiker „Rock´n´Roll Hoochie Koo“ rockt und raucht deftig. „Stranger“ gibt sich ruhiger und streift den Soul, während bei der abschließenden Ballade „End Of The Line“ Piano und Streicherbombast dominieren. Ruhiger geht es auch in Nummern wie „Lone Star Blues“ zu, wo EDGAR WINTER sein Können an der Akustischen beweisen kann.

7,5 / 10

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