WILSON BROTHERS - Live

05 wilsonbrothers

VÖ: 29.04.2022
(Manhaton Records)

Genre: Blues Rock

Homepage:
ASH WILSON

Seit seiner frühesten Kindheit ist Ash Wilson dem Blues verfallen, welchen seine Eltern so gerne hören. Mit seinem Bruder Phil am Schlagzeug hat er schon für viele Künstler gespielt, aktuell touren die beiden mit SARI SCHORR. Als im UK das Touren wieder möglich war haben sich die beiden Roger Innis als Bassist geschnappt, ihn kurzerhand in Wilson umgetauft, um als WILSON BROTHERS die Bühnen zu entern. Dabei wurde der Gig am 14. September im Tuesday Night Music Club für das schlicht „Live“ betitelte Album aufgenommen.

An jenem Abend gaben die Drei Songs aus „Broken Machines“, dem Debütalbum von Ash Wilson zum Besten, wobei das allerdings zu kurz gegriffen wäre. Schaut man sich die Spielzeiten an, so stellt man fest, dass da auf der Bühne viel improvisiert wurde. Kein Wunder dass nach so langer Auszeit die Spielfreude förmlich explodiert und die Jungs sich mal einfach austoben wollten. Vieles hört sich nach völlig freiem Spiel an, mit wenig Struktur, dafür aber viel Enthusiasmus.

Kann man schon in den Studioversionen eine gewisse Hendrix-Schlagseite erkennen, so wird die auf der Bühne weiter ausgebaut. Vom Riffing her, über das Einbinden verschiedener Stile bis hin zu vielen Experimenten auf den sechs Saiten von Ash. Vor allem in „Out Of Time“ bringt er irre Töne an den Start, welche dem Meister aller Klassen sicher gefallen hätten.
Im Spiel mit der Dynamik glänzt das Trio ebenso, weiß sich auch mal zurück zu nehmen, um dann wieder loszustürmen. Das kommt am besten in „Show Me How To Love You“, wo schwere Riffs auf euphorisch aufbegehrende Leadattacken treffen. Nicht neu, aber in der Form und Authentizität immer wieder großartig.

Manko ist allerdings das zu Grunde liegende Material, welches nicht immer rund klingt, da gibt es bessere Songschreiber. Auch als Sänger fällt Ash Wilson gegenüber anderen Performern ab, wobei natürlich neben Ausnahmetalenten wie seiner aktuellen Bandleaderin nur wenige bestehen können. Die Melodien stehen auch nicht im Vordergrund, eher die instrumentalen Fähigkeiten.
Dazu ist alleine schon der Klang viel zu trocken und direkt, fängt aber den Moment und das Livefeeling sehr gut ein. Eine Ballade wie „Holding Hands“ könnte in wärmerem Klanggewand als Studioversion richtig punkten, Ansätze sind da. Dem Publikum scheint der Abend trotz der kleinen Abstriche Spaß gemacht zu haben, wie man hören kann, ich denke solche Auftritte lasen sich nur schwer auf Audiokonserve einfangen.

6,5 / 10

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