APRIL ART – Pokerface
VÖ: 17.06.22
(Eigenproduktion)
Genre:
Modern Alternative Rock
Homepage:
APRIL ART
Die im mittelhessischen Gießen beheimateten APRIL ART haben nach ihrem Debüt „Rise & Fall“ (2019 über Artist Station) und der 5-Track EP „Fighther“ (2021, Eigenvertrieb) ihren zweiten Longplayer „Pokerface“ nachgelegt. Das musikalische Grundgerüst der Anfangsjahre konnte man getrost mit dem Sound von GUANO APES vergleichen. Spätestens bei den Aufnahmen der EP „Fighter“, bei der Christoph Wieczorek (ANNISOKAY) seine Finger im Spiel hatte, wurde eine Wandlung in Richtung Metalcore spürbar. Was, und da muss man ehrlich sein, den Songs wirklich gutgetan hat. Und genau da knüpft jetzt „Pokerface“ an. Der 9-Tracker (plus drei Einspieler), diesmal komplett in Eigenregie produziert, zeigt dies gleich im Titeltrack deutlich auf. Gut aufeinander abgestimmter, drückender Basslauf, Metalcore Anleihen in Form von Breakdowns und Djent Gitarren Riffs, catchy Refrain, ein wenig Sprechgesang zur eingängigen Gesangsline und fertig. Dass man die eigenen Wurzeln nicht vergisst, zeigen Songs wie „Change“ oder „Sky Is The Limit“ auf. Alternative Grundbasis, ein paar progressive Gitarren Riffs, ein wenig Elektrosounds und Samples dazu gemischt, hier und da ein wenig Sprechgesang und schon klingt das Ganze auch noch etwas moderner. Die Trümpfe auf dem neuen Album hält das Quartett allerdings mit Songs wie „Rising High“ oder „Superhero“ in der Hand, denn diese scheinen komplett auf Airplay getrimmt und vereinen wirklich alles, was die Band ausmacht. Klar im Vordergrund steht hierbei immer wieder Frontfrau Lisa-Marie Watz, welcher die Stücke auf den Leib maßgeschneidert erscheinen. Diese durchaus interessante Reibeisenstimme hat aber auch ihre Nachteile. Wenn eben nicht auf reine Cleanvocals umgestöpselt werden kann, wie z. B. bei der Halbballade „“Warrior“ oder dem Smasher „See The Light“, dann tritt recht schnell auch mal ein Abnutzungsfaktor nicht nur fürs Ohr ein. Zugegeben, das ist jetzt aber Jammern auf hohem Niveau.
Für das so genannte -Make it or Break it- beim dritten Longplayer hat es noch Zeit. APRIL ART sind in ihrer Findungsphase auf einem sehr guten Weg und dürfen von mir aus gerne so weiter mit neuen Sounds experimentieren, wenn ein Ergebnis wie „Pokerface“ dabei herauskommt.
Punkte: 8/10