THUN - II


VÖ: 01.07.2022
(Eigenproduktion)

Style: Progressive-Doom-Death Metal

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THUN

Die Schwemme der Doom-Death Metalalben anno 2022 ist gewaltig. THUN sind ein noch nicht lange bestehendes Eigengewächs aus Englands Hauptstadt London, das nach selbstbetiteltem Longplayerstling im Vorjahr den Zweitling folgen lässt.

Zunächst einmal Glückwunsch, dass alles in Eigenregie produziert wurde – eine solchermaßen gelungene Produktion plus leicht verwaschener Note ist für eine Newcomerband nicht selbstverständlich. Songtechnisch bewegen sich die Londoner auf ihrem kurz und bündig 'II' betitelten Gesamtwerk irgendwo im Bereich früher PARADISE LOST, ANATHEMA, MY DYING BRIDE, gewisses Faible für die portugiesischen Genreurgesteine MOONSPELL fehlt ebensowenig, wobei dies nur die äußere Grenzen einer vielseitigen Angelegenheit sind. Neben schleppenden Riffs wird bei Bedarf schon mal an der Temposchraube gedreht, brutal drauflos geknüppelt; zwischendurch geht’s chaotisch und schräg zur Sache, teilweise fehlt die klare Linie, ehe im Kontrast dazu Sturzwellenbrecherartig heftig verschachtelte Prog-Kaskaden sich mit Geschredder vermengen. Düstermelancholische Parts verbunden mit tiefen Deathgrowls bilden zugehörigen Ausgleich, das kurze Akustikintermezzo „Completely“ sorgt für die sinnvoll eingebaute Blaupause vor dem Schlußdoppel „Zero Growth“/“Final Cut“. Letzterer Track wird von unterschiedlichen sich beißenden im derben Gebretter untergehenden Gesangsparts unterstützt. Vermehrt werden abrupte Rhythmus-Stimmungswechsel eingebaut („Look To The Sea“). THUN klingen weniger lebensbejahend fröhlich als die ebenfalls in Progressive Doom-Deathgefilden kreuzenden Landsleute FAMYNE.

Dieses Album verliert zeitweise den roten Faden, um ihn an anderer Stelle wieder aufzunehmen. Das Bemühen um Abwechslung ist merklich vorhanden, doch zünden will das zeitweise nach Stückwerk klingende Songmaterial nur selten. Reizvoll wirken belebende Sphärenparts, wovon Track sechs „Zero Growth“ beispielhaft Zeugnis ablegt, hätten noch so einige mehr vertreten sein dürfen. Der Gesang könnte phasenweise etwas an Durchsetzungskraft vertragen offenbart bei Track drei „Kiss The Ground“ sogar überraschend bissiges Thrashshouting.

Fazit: Melancholischer Progressiver Düster-Doom Death mit Härte Abwechslung Ideen und Progressiven Winkelzügen, dem es hier und dort (noch) ein wenig erforderlichen Feinschliff mangelt. 6,5/10

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