SINNER - Brotherhood

07 sinner

VÖ: 15.07.2022
(Atomic Fire Records)

Genre: Hard Rock / Heavy Metal

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SINNER

Mat Sinner ist gesundheitlich nach seiner schweren Krankheit noch nicht wieder ganz obenauf, weshalb er viele Bandgeschäfte in die Hände von Kumpel Tom Naumann legt. Was den alten Haudegen nicht daran hinderte nach drei Jahren ein neues Werk mit seiner Formation einzuspielen. Dafür hat er sich vor allem beim Gesang viel Unterstützung geholt und diverse Vokalisten den passenden Liedern zugeordnet. Ein wenig erinnert das an andere Projekte im Rockbereich, wobei schon auf dem Vorgänger „Santa Muerte“ mehrere Gäste am Start waren.

Auf dem mussten sich SINNER den Vorwurf gefallen lassen zu sehr das Erbe von THIN LIZZY zu bedienen, gerade weil BLACK STAR RIDERS diese Nische schon bedienen. Bei denen steht die Zukunft trotz Albumankündigung in den Sternen, ob auch sie diese Schiene weiter fahren. Zumindest haben die Jungs um ihren Namensgeber ihre Konsequenzen gezogen und tangieren die Legende nur noch im Titelsong und der Ballade „40 Days 40 Nights“. Heuer gehen sie auch einen ganzen Ticken härter zur Sache, das Promoschreiben betont die Metal-Wurzeln der Band.

Dabei ist auch vieles hier eher im Hard Rock angesiedelt, was sicher nicht falsch ist, wobei der Anspruch anders formuliert wurde. Das epische, düstere „The Last Generation“, bei dem Tom Englund von EVERGREY glänzen kann, lässt an „Broken Heroes“ von SAXON denken, also eine Zeit in der die Briten ebenfalls ruhigere Töne anschlugen.
„Reach Out“ hält sich im Spannungsfeld zwischen den beiden Stilrichtungen und erinnert damit an PRETTY MAIDS. Dort kann man auch das groovige „The Rocker Rides Away“ verorten, welches mit Gangshouts aufwartet. Interessanterweise nutzt man die Growls von BENEDICTION-Sänger Dave Ingram mit „Refuse To Surrender“ bei einem Titel, der mit viel WahWah-Effekten eine Siebzigerschlagseite hat.

Einen ähnlichen Groove besitzt auch „My Scars“, das den Bogen zu METALLICA der Neunziger spannt. Was erkennen lässt, dass damals alles nicht so verkehrt war und die Rückbesinnung auf die Ursprünge des Rock auch im härteren Kontext zu gefallen wissen. Richtig hin langt „The Man They Couldn´t Hang“, dass nicht nur wegen Ralf Scheepers in „Painkiller“-Regionen vorstößt und sich an SINNER-Werken der Nullerjahre orientiert.
Gas wird schon beim Opener „Bulletproof“ gegeben, dessen Leadeinsätze zum Power Metal tendieren, wenn auch etwas ruppiger. Der raue Unterton zieht sich durch das gesamte Werk, inklusive der abschließenden Coverversion „When You Were Young“ der KILLERS. Leider verbaut man sich damit auch eine melodiösere Richtung, so dass „Brotherhood“ irgendwo zwischen den Stühlen sitzt. Für reinen Metal fehlen ein paar Körner, während die letzten Alben zugänglicher waren.

6,5 / 10

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