ALAN PARSONS - From The New World

07 alanparsons

VÖ: 15.07.2022
(Frontiers Music)

Genre: Art Rock/Melodic Rock

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ALAN PARSONS

Erst keine Liveshows, dann fünfzehn Jahre kein Album und viele Touren, und nun nur dreieinhalb Jahre nach dem letzten Longplayer schon der Nachfolger. Dem Alter und der Pandemie zum Trotz hat der alte Klangmagier wieder eine Sammlung von neuen Songs eingespielt, nachdem er sich zuletzt vor allem mit Livescheiben präsentiert hat. Ganz überzeugen konnte „The Secret“ allerdings nicht, bescherte aber der Plattenfirma einen kleinen Erfolg. Zu heterogen fiel das Material aus, ALAN PARSONS zog alle Register und wollte wohl zu viel.

„From The New World“ klingt auf den ersten Blick geschlossener, auf den zweiten allerdings überraschungsarm und noch handzahmer als es der Fan gewohnt ist. Orchestrale Arrangements, welche partiell an STEVE HACKETT erinnern gab es schon auf dem Vorgänger, hier bestimmen sie das Bild. Bereits „Fare Thee Well“ macht klar, wohin die Reise geht, auch wenn die ersten Töne des Openers stark nach der Hochphase der frühen Achtziger klingen. Dann übernimmt der Streicherbombast die Führung, das Tempo wird gedrosselt, sanfte Leads mischen sich hinein.

Von denen habe ich mir bei „Give ´Em My Love“ mehr erwartet, denn hierfür konnte JOE BONAMASSA verpflichtet werden. Doch inmitten der vom zeitweiligen QUIET RIOT-Frontmann James Durbin gesungenen Pianoballade bleibt der Blues-Überflieger blass, kann sein Spiel nicht zur Entfaltung bringen. Nach dem selben Muster ist „I Won´t Be Led Astray“ gestrickt, dessen weiter von AMBROSIA-Gründer David Pack gesungener Refrain zu gefallen weiß. Dazu wurde der gute Joe besser in Szene gesetzt wird, wenn auch zu poliert im Sound.

Davon weicht sicher „Uroboros“ am weitesten ab, das mit für ALAN PARSONS typischer Atmosphäre eingeleitet wird, dann rockig anzieht und von der Melodieführung an STYX denken lässt. Kein Wunder, dass man hierfür Tommy Shaw für den Posten am Mikro gewinnen konnte. Den feinen Satzgesang bietet das lockere, akustische „You Are The Light“, ebenfalls eine Säule im Sound des Mannes.
Auffällig ist auch „Halos“, in dem endlich wieder die Synthesizer ausgepackt werden, auch wenn die Klampfe die Strophen bestimmt. Das wohlbekannte Puckern der Sequenzer dürfte alten Fans gefallen. Ob das ebenso für das von Tabitha Fair gesungene RONETTES-Cover „Be My Baby“ gilt darf bezweifelt werden, zumal die Instrumentierung an „Don´t Answer Me“ angelehnt ist. Das Händchen für gute Melodien und die saubere Produktion sind noch vorhanden, insgesamt aber zu wenig.

6 / 10

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