MELISSA-BEL - Brave

Eine der dicksten Überraschungen des zu Ende gehenden Jahres kommt aus Burlington (genau, wie die Socken) am Lake Ontario: Melissa-Bel. Zart und unschuldig wirkt die junge Frau, und packt dabei eine Stimme aus, die vielleicht nicht ganz an eine Joss Stone heranreicht, aber vom Feeling her dicke mithalten kann. Melancholischer Singer-Songwriter-Rock ohne zuviel Herzschmerz, jedoch mit einer Menge Authentizität. Am ehesten fühlt man sich an die frühen Platten von Sheryl Crow erinnert, dann aber wieder an die bittersüße Hingabe einer Heather Nova. Melissa-Bel schafft den Spagat zwischen Eingängigkeit und Eigenständigkeit und scheint sich dabei einfach selbst zu verwirklichen. Es ist für mich ein komplettes Rätsel, weshalb bei dieser (noch dazu bezaubernd hübschen) jungen Dame die Major Labels nicht Schlange stehen. In jedem Fall sollte man sich diesen Namen merken, denn wenn das Musikbusiness noch einen Funken Gerechtigkeit besitzt, werden wir ihn in den kommenden Jahren noch öfter hören: Melissa-Bel!