GHOSTHER – Immersion

09 ghoster

VÖ: 16.09.22
(Doc Gater Records)

Genre:
Modern Metal/Post Hardcore

Homepage:
GHOSTER

Definitiv einen großen entwicklungstechnischen Schritt nach vorne haben GHOSTHER mit ihrem jetzt vorliegenden Zweitwerk gegenüber dem Debüt „Through Fire“ (2019) getan. Agierte man musikalisch auf dem Erstling noch mehr im Bereich des Alternativ Metals, des Post Punks und Grunge, bleibt man auf dem neuen Album zwar dem Genre übergreifenden und schwer zu beschreibenden Musikstil treu, tummelt sich aber nun mehr in den Welten des Modern Metals und des Post-Hardcores, wobei der Hang zum Post Punk/Alternativ Rock erneut nicht zu leugnen ist. Klingt für den Anfang vielleicht etwas schräg, ist es aber nicht, sondern eher – ich nenne es mal – äußerst abwechslungsreich. Wieder aufgenommen in den Pitchback Studios, produziert von David Beule (Ex-VITJA) und veredelt von Aljoscha Sieg (u. a. verantwortlich für den Sound von ESKIMO CALLBOY, ANY GIVEN DAY) könnte eine erweiterte Erklärung hierfür sein. Aus den 13 neuen Songs mit einer Gesamtspielzeit von 50 Minuten greife ich ein paar beispielhafte Stücke als Anspieltipps auf. Zu Beginn seien da „Karma“ genannt (geht direkt als starke Post-Hardcore Nummer durch), denn das Stück bringt alle Voraussetzungen hierfür mit (Djent-Gitarre, 2-stimmiger-Wechselgesang, Breakdowns) und das i-Tüpfelchen des Longplayers in Form von „Doomed“, bei dem der female fronted Gesang (Jenny Jansen) von keinem geringeren wie Björn Strid (SOILWORK, THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA) unterstützt wird. Ähnlich agiert man auch beim treibenden Opener “Restistance“, „One Black Eye“, „Criminal Love“ oder „More Of The Same“ (mit Joey Tyler von VRSTY als Gesangspartner). Um den Fans der ersten Platte mit der neu gewonnen Härte nicht ganz vor den Kopf zu stoßen, komponierte und platzierte man die eher Alternativ angehauchten Stücke wie den Titeltrack, das fast schon tanzbare „Drowning“, „A Beautiyful Mind“ oder den Rausschmeißer „Infectious“. Auch wenn bei den unterschiedlichen Musikstilen zunächst der Eindruck des schwer Verdaulichen entstehen mag, das Heinsberger (NRW) Quartett hat es geschafft, ansprechende Gesangslinien (die sich deutlich verbessert haben), catchy Chöre, variablere Gitarren und wohldosierten Synthie-Samples so zu arrangieren, dass der Stilmix und die härtere Neuauslegung perfekt verschweißt wurden, ohne die eigentliche Grundstimmung des eigenen Sounds großartig verändert zu haben.

„Immersion“ - ein über weite Strecken sehr interessantes zweites Album, das Aufmerksamkeit aus Genre übergreifenden Musiklagern verdient hat.

Punkte: 8/10

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