TALAS - 1985


VÖ: 23.09.2022
(Metal Blade Records)

Style: Hard Rock

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TALAS

Ein ursprünglich für die 80er-Jahre vorgesehener Release mit Songs, deren Texte geschrieben für's dritte Studioalbum der US-Hard Rockband TALAS bereits 37 Jahre auf dem Buckel haben, kommt innerhalb der nächsten Tage unter dem schlichten Titel '1985' in die Verkaufsregale. Dass es sich bei TALAS um keine Anfängertruppe handelt, reflektiert sich darin: Sämtliches Song- Material rockt druckvoll kantig hart mit Kickass-Drive nach vorne gehend. TALAS-Bassist Billy Sheehan ist selbstverständlich kein unbeschriebenes Blatt, dessen Tieftönerkünste u. a. von MR.BIG, DAVID LEE ROTH, STEVE VAI oder dem aktuellen Bandprojekt THE WINERY DOGS bekannt sein dürften.

Hätte 1985 seinen Release 1985 erlebt, wäre das Album wahrscheinlich eingestuft als klassischer Hardrock mit Hairspray-Anstrich unter dem Etikett belangloses 0815-Genrefutter für Hard und Hairsprayrockfans am Fanklientel vorbei gelaufen, während klassischer Heavy und Thrash Metal immensen Zulauf bekamen, während der Hairspray-Rock davon größtenteils vedrängt in tiefster Versenkung verschwand. Anno 2022 klingt das Gesamtwerk immens druckvoll heavy mit Biss nach vorne gehend, wie so ein Album auf starkem Qualitätslevel dementsprechend klingen muss.

Gesanglich erinnert der letztes Jahr verstorbene Sänger Phil Naro (R.I.P.) mit seinem Organ zumindest in Bezug auf die beiden schnell getakteten Opening-Tracks beinahe an eine Art Vorgängervariante von HIGH SPIRITS-Bandkopf Chris Black, dessen hohe teils zwischen lässiger Beschwingtheit und theatralischer Wortsilbenbetonung pendelte Stimbmandfrequenz diesen Vergleich durchaus gar nicht so abwegig erscheinen lässt. Dafür spricht auch die in aller Regel flotte fast ein wenig an HIGH SPIRITS erinnernde Geschwindigkeit der beiden Einstiegsraketen. In punkto Sound gibt’s auch nichts zu bemängeln. Bei den zwei Heavy Speed n Roll-Reissern der Schiene „Inner Mounting Flame“ „I'll Take The Night“ packt es einen regelrecht. Damit hat das Album sein flottes Pulver bereits verschossen, während ein langsamer Nachtbarstampfer wie „Crystal Clear“ nicht nur gesanglich in die CHICAGO-Ecke tendiert, kommen Associationen zu deren bis 1985 aktiven Sängerkoryphäe Peter Cetera, dessen Stimme der Melodic-Rockcombo ungemein Wiederkennunswert gab, hoch. Riffrocker vom Typus „On The Take“ oder „Come When You Call“ marschieren eher in Richtung VAN HALEN/AEROSMITH, „The Power to Break Away“ und „Close To The Killer“ gehen es rockig im voluminösen MR.BIG-Takt mit breiträumigem Stadionrock- Hintergrundgesang an, die kitschfreie Ballade „Black and Blue“ ist wieder nach MR. BIG Strickmuster komponiert, dass sich mit AEROSMITH kreuzt. Mit Ausnahme des flotten leichte HIGH SPIRITS-Parallelen aufweisenden Eingangs-Doppels ergibt sich für diese 80er-Hard n' Heavy Rockmischung folgendes...

Fazit: Gut ausgewogener Hard n' Heavy Rock-Cocktail für Anhängerschaft von AEROSMITH, VAN HALEN, STEVE VAI und MR. BIG. Alle Achtung! 8/10

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