VIRGIL & STEVE HOWE - Lunar Mist

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VÖ: 23.09.2022
(Inside Out/Sony)

Genre: Progressive

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STEVE HOWE

Vor fünf Jahren verlor der langjährige YES-Gitarrist seinen Sohn Virgil, der einem Herzinfarkt zum Opfer fiel. Den Verlust verarbeitete STEVE HOWE, indem er Song an denen VIRGIL HOWE arbeitete fertig gestellt hat und als „Nexus“ veröffentlicht hat. Der Multiinstrumentalist war vor seinem viel zu frühen Ableben bei LITTLE BARRIE aktiv und war für die PET SHOP BOYS oder DEMIS ROUSSOS als Sessionmusiker aktiv. Nun kommt mit „Lunar Mist“ eine weitere Songsammlung von ihm heraus, welche sein Vater bearbeitet hat.

Hier allerdings von Songs zu reden trifft es nicht ganz, viel eher handelt es sich um Skizzen, um Ideen, die unvollendet blieben, denen die Koryphäe aber ein eigenes Leben einhauchte. Rein instrumental sind sie gehalten und Rhythmusspuren findet man nur auf ganz wenigen Tracks, aber die ganz im Hintergrund, eher als percussive Untermalung. Im Gegensatz zu Steve war Virgil nicht so komplex in seiner Kompositionsweise, hatte nicht diesen jazzigen Hintergrund. Viel eher war er im Artrockbereich zu finden, ein Indiz dafür auch der hohe Anteil an Tasteninstrumenten.

So basieren „Lothian´s Way“ oder „Plexus“ auf dem Piano, wobei zu letzterem schöne bluesige Licks serviert werden. Das gilt auch für „A Month In The Sun“, wobei hier die Führung auf dem E-Piano liegt. Floydige Atmosphäre ist da auch nicht mehr weit, welche vor allem „Dirama“ bemüht, auch hier sind die Leads sehr weich, die Tastentöne öffnen sich sehr weit. Einflüsse von Klassik sind ebenfalls nicht zu überhören, „Eternal“ sei da genannt und vor allem das barocke „Pinnacle“, dessen aufsteigende Pianodynamik von den Akustikgitarren wieder runtergeholt wird.

Noch mehr klassische Gitarre gibt es bei „More Than You Know“ zu bewundern, dem STEVE HOWE mit am ehesten seinen Stempel aufdrücken kann. Das ist gar nicht seine Intention, er möchte nur das Material seines Sohnes präsentieren. Dennoch ist sein Input gerade beim eröffnenden Titeltrack und dem spacigen Schlussakkord „Martian Mood“ am deutlichsten zu vernehmen. Seiner Intention kommt er dennoch nach und bietet dem Hörer viele schöne Melodien, auf deren Grundlage sicher mehr hätte entstehen können. So ist es ein sehr entschleunigtes melodiöses Werk aus kurzen Auszügen, die Lust auf das machen, was leider nie kommen wird.

6,5 / 10

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