WINTER'S VERGE - Tales Of Tragedy

Nun schließen WINTER’S VERGE wieder einen weißen Punkt auf der Landkarte, denn aus Zypern kommen die Jungs und von dort kam bisher nicht viel. Auch wenn dies auch schon das dritte Album der Band ist, handwerklich absolut nicht von schlechten Eltern stammt und auch in Sachen Sound nichts zu meckern gibt, muss man doch sagen, dass hier nicht alles Gold ist, was glänzt. Der Opener "World Of Lies" powert recht gut, es kommen auch saftige Prog Einschübe daraus hervor und dennoch, der Kick fehlt mir. Mit "Old Man’s Wish" geht man mehr in die melodisch treibende Kante, der Gesang ist richtig gut und eingängig, doch musikalisch fehlt wieder dieser Tritt in den Allerwertesten, dafür macht "I Swear Revenge" schon mehr Laune, da hier gut die Doublebass rollen und das Riffing richtig catchy ist. Wie bei solchen Bands üblich, darf auch hier ein balladesker Song nicht fehlen und den kriegen wir postwendend mit "For Those Who Are Gone" geliefert. Das weiß richtig zu gefallen, da sind die Emotionen richtig stark, das ist ein "Das geht unter die Haut" Feeling pur. Episch, melodisch und mit einem eingängigen Schub kommt "The Captain’s Log", was bis zum jetzigen Zeitpunkt die beste Nummer mit der Ballade darstellt. Ich möchte auf keinen Fall die musikalische Fähigkeit der Musiker schmälern, doch bei den Jungs aus Zypern kommt mir viel zu oft ein Vergleich zu Labyrinth, Kamelot oder auch alten Sonata Arctica auf, ohne dass sie deren Klasse bereits erreichen können, sie spielen noch nicht in der höchsten Klasse des Power Metal mit, aber einen Aufstiegsplatz belegen sie schon. Mehr Pep in den Stücken würde WINTER’S VERGE gut tun und vor allem mehr AHA Effekte, denn viele der Songs plätschern einfach nur so nebenbei, ohne das Ohr darauf aufmerksam zu machen, dass sie da hängen bleiben wollen.