UNCHAINED HORIZON - Fallen Kingdom

Verfasst von Michael Toscher am 20. Oktober 2022.

VÖ: Bereits erschienen
(Pure Steel Records)

Style: Heavy Metal

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UNCHAINED HORIZON

Was flattert mir denn da auf den Tisch? Der zweite UNCHAINED HORIZON-Langdreher. Erstmal nichts erwartend, legt der Niedersachsen-Fünfer nach dem ziemlich MANOWAR-lastigen Eröffnungsintro „Warriors Speech“ mit „Stranger“ kräftig los. Herrliche Twingitarrenleads, krachende Doublebassdrums, kraftvolle Bassläufe, irrsinnig geile Melodieführung, zackige Grooves... - das ist Heavy Metal nach meinem Geschmack! Beinhaltet „Stranger“ noch eine urige RUNNING WILD-Gedächtnispassage, dreht sich der Wind spätestens ab Track drei, „Beneath The Ice“ das Schiff nimmt direkteren Kurs in 'Eiserne Jungfrauen'-Gewässer.

Vor allem der haushohe Hymnenfaktor in Verbindung zu epischer Spannung fesselt das Ohr an dieses Tonträgermachwerk. Sicher wird jetzt wieder mal der ein oder andere sagen, das wäre ja von MAIDEN abgekupfter Metal und bei Weitem nicht so dolle, von wegen! Zwar steckt auch MAIDEN ganz klar drin, doch die Art wie das umgesetzt wurde, gibt der Band recht. Akustisch beginnt „Beneath The Ice“, ehe typische IRON MAIDEN-Parts kommen, Erinnerungen an die Songs gewisser Alben weckend, findet am besten selbst beim Antesten heraus, welche das sind...

Tatsache ist, dass nicht nur unverschämt abgekupfert wird, sondern eine durchaus eigene Stilnote Seeräuberromantischer Abenteuerlust mit einfließt, die sich noch geschickt mit MAIDENmässigen Auszügen verbindet, bei kräftig rauhkehlig unterstützten Gesangparts kreist das Gedankenkorsett etwas um ALESTORM oder auch mal die RUNNING WILD-Schwester mit eigenständigem Gesang - BLAZON STONE. „Through The Storm“ hat was von ALESTORM trifft IRON MAIDEN, „Fallen Kingdom“ versprüht ebenfalls dieses Flair. „Bridge To Nowhere beinhaltet“ dann tatsächlich die umso deutlichere „Hallowed Be Thy Name“-Tributpassage, mag nicht immer sonderlich originell sein, doch gekonnt umgesetzt ist es allemal.

Fazit: Cooler Zweitling, der nicht durchweg mit Originalität glänzt, doch dauerhaft so hervorragend rüber kommt, das es fesselt und mitreisst. 8/10