CHAPTER II feat. NATALIE CHANDRA - Angelface
Die Schweizer von Chapter II, die für “Angelface” Sängerin
Natalie Chandra verpflichten konnten, mischen sehr augenscheinlich klassische
und ausgesprochen gefällige Riffs mit
modernen, klar definierten New Word Einflüssen, tightem Drumming und den von
Natalie sehr frei interpretierten Vocals, bei denen man ihr volle Kunstfreiheit
ließ. Treibender Modern Metal dürfte die beste Umschreibung für die Musik von
Chapter II sein. Die oben erwähnten New World und experimental Einflüsse sind
dabei gar nicht so schlimm, wie man nun vermuten mag. Meist dezent und sehr
stimmig in die Songs eingebettet erklingen sie in Form von Dudelsäcken (wie beim
Opener „Sulphur Anima“ als Unterlegung des Klasse Refrain) oder als spacig,
sphärige Keyboards in der meisten der Stücke. Aber auch mini shanty Interpretationen
wie im Mega Ohrwurm „Seventh Hour“ kann man entdecken sowie viele weitere kleine Details. Hat man sich in den anfangs
(dieser Moment herrscht nur kurz vor) ungewohnten Mix aus Natalies kraftvoller,
variabler Stimme und den zu Beginn leicht befremdlichen, weil ungewohnten
Influenzen als Zutaten gewöhnt, entfaltet sich ein faszinierendes Album, bei
dem vor allem die coole Gitarrenarbeit von James Ender immer wieder Akzente
setzen kann. Mit „Scorned“, einer hypnotischen Halbballade, dem flotten
geradlinigen und super eingängigen „Soho“ und dem zwischen knackigen Riffs
schwankendem „“Stop Looking Away“ bietet man zudem eine erfrischende
musikalische Bandbreite , die „Angelface“ definitiv nicht langweilig werden
lässt. Ein wirklich interessantes Album, das man ohne Frage allerdings mögen
muss, einigen wenigen zu modern sein dürfte, dafür aber eine Menge frischer,
schicker Songs besitzt, die absolute Beachtung verdienen.