CATAMENIA - Cavalcade

VÖ: 26.02.10
(Massacre Records)
Homepage:
www.catamenia.net
CATAMENIA haben sich auf ihrem neunten Album nun gänzlich geändert und werden somit den alten Fans richtig vor den Kopf stoßen, denn was sich auf "VIII - The Time Unchained" bereits angedeutet hat findet hier nun seine Vollendung. Die Finnen haben sich ganz und gar aus dem Black Metal verabschiedet, gehen mehr auf die Melodic Death Metal Schiene über und wie bei "Blood Trails" geht es sogar noch einen Schritt weiter in den Power Metal Bereich. Ja, die Musik ist nicht schlecht, die Jungs machen ja auch schon über 15 Jahre Musik und da ist Qualität da, aber das sind eben nicht mehr die CATAMENIA, die ich kenne und auf den ersten Album richtig gut gefunden habe. Der Titelsong, der hört sich an wie Sentenced mit ein paar derben Growls gemischt. Gott sein dank, dass in "The Path That Lies Behind Me" wenigstens ein paar Trümmer Attacken drin sind, die mich an die guten alten Tage erinnern, das ist eine Nummer, wie ich sie von CATAMENIA kenne, gnadenlos nach vorne, das Tempo verschleppt und mal klasse geholzt, doch im Lauf des Stückes verliere ich wieder völlig den Glauben, da kommt cleaner Gesang der voller Melodie ist, doch wie gut, danach knüppeln die Finnen wenigsten wieder ein bißchen. Auch "Silence" läßt mich hoffen, dass noch nicht alles verloren ist, das Stück ist zäh und schleppend, doch die harschen Vocals sind wenigstens voller Aggression, auch wenn sich hier und da die cleanen und melodischen Passagen hin und wieder blicken lassen. Fast durchgehendes Geballer folgt in "Quantity of Sadness", ich atme wieder auf, ich kenne "meine" CATAMENIA wieder, herrlich brutal, wie die Finnen hier zu Werke gehen. "Post Mortem" kommt mit tiefen Growls an und reiht sich eher in die Kategorie Melodic Death ein, kann man noch ertragen, doch dafür werden die Herren in "The Vulture's Feast" glaube ich so ruhig wie noch nie. Auch wenn "A Callous Mind" etwas ruhiger beginnt, da wird volles Rohr geballert und erste gegen Ende des Tracks wieder mehr auf Melodien geachtet. Melod Death mit fast schon Dark Metal artigen Ausuferungen erleben wir in der "Reincarnation" und am Ende steht mit "Angry Again" noch eine Megadeth Cover Nummer an. Mit diesem Album schicken mich CATAMENIA in ein wahres Wechselbad der Gefühle, auf der einen Seite rotzen so ein paar Nummer volle Kanone ab, auf der anderen erkenne ich die Band nicht mehr. Bei diesem Album muss jeder für sich entscheiden, wer die Finnen von früher kennt, wird sich an diese CD gewöhnen müssen, wer später zu CATAMENIA gestoßen ist, wird da eher weniger Probleme haben als ich.