BAD SISTER - Where Will You Go
VÖ: 25.11.2022
(Pride & Joy Music)
Genre: Melodic Rock
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BAD SISTER
Die Geschichte dieser Band geht weit zurück, schon Ende der Achtziger erschien das Erstwerk „Heartbreaker“, doch nach „Out Of The Business“ war die Truppe wirklich für´s erste draußen. Sängerin Petra Degelow geht von Bord, es folgt eine lange Albumpause, sieht man von „Live In Kiel“ (2002) ab. Mit Nachfolgerin Suzie Lohmar bringt man „Because Rust Never Sleeps“ heraus, ihre Nachfolgerin Sandra Hofmann schafft es nur zu Gigs. Nun möchten BAD SISTER nach Corona noch einmal richtig durchstarten, kann sich ihr melodischer Hard Rock in dem breiten Feld, schon alleine von ihrem Label durchsetzen?
Skeptisch sollte man schon sein ob der deutschen Herkunft der Formation, hierzulande konstruiert man diese Art von Musik oft zu sehr. Doch die Fünf bilden die Ausnahme, auch wenn ihre Kompositionen sich eher durch reife Arrangements auszeichnen. Dafür haben sie ein Händchen, ihre ganze Erfahrung scheint hier durch, alles schön getimt und auf den Punkt, immer ein Blick darauf, was der Song benötigt.
Dabei gelingen auch schon mal knallige Nummern wie man sie von frühen BON JOVI her kennt. Die Keyboards von Andreas Läu legen im Opener „Lose Or Win“ eine gute Basis für die kraftvollen Akkorde von Sven Lange und lassen im Chorus die Fanfaren erklingen. Auch dank der mehrstimmigen Unterstützung für die Dame am Mikro geht die Nummer gut ins Ohr, wobei Löhndorf mit ihrer tiefen Stimme Aufmerksamkeit erregt und zu überzeugen weiß.
Klar hat man sich musikalisch kaum von den Anfangszeiten weg bewegt, die Arrangements wurzeln stark in den Achtzigern. Doch die knallen zu sehr, um Stücken wie „You´re Gone“ oder „Got Caught“ nur als Nostalgie abzutun. Die typischen Tugenden wie gleich mal zum Einstieg ein kleines Solo zu bringen, finden sich zuhauf wie etwa in „Don´t Need Me“, wobei Lange ohnehin klasse soliert. Darüber hinaus hat man noch ein paar interessante Ideen eingebaut wie den pumpenden Bass von „Bright Lights“, den man eher später in dem Jahrzehnt verorten würde. Also zur Zeit ihres Debüts, als sich der Hard Rock wieder etwas von der poppigen Ausrichtung löste. Da knüpfen auch „Fair Enough“ oder „She Doesn´t Love You“ mit schweren Riffs an, wobei letztgenanntes Stück mit Honky Tonk-Piano noch ein wenig rootlastiger wirkt. Vielleicht verpasst es „Moon Woman“ in dem Kontext den latenten Souleinfluss deutlicher heraus zu stellen. So liefert „Where Will You Go“ auch viel Frische, die einfach Spaß macht und verlässt sich nicht nur auf die Souveränität, was die Scheibe zu einem Tipp für AOR-Fans macht.
7,5 / 10