CRAIG ERICKSON - New Earth Blues

VÖ: 05.02.2010
(Grooveyard)
Homepage:
www.craig-erickson.com
Einmal mehr veröffentlicht Craig Erickson einen epischen Opus an monumentalem Blues Rock und einmal mehr verleitet dieser zum Zungenschnalzen. Der Multiinstrumentalist aus Iowa hat sich für "New Earth Blues" diesmal taktsichere Unterstützung für das Drumkit besorgt. Zwei Songs trommelte Ken Duncan ein und ansonsten schwang Eric Douglas den Taktstock. Die beiden haben zwar keinen Einfluss auf das Songwriting von Mastermind Erickson ausüben können welches unverkennbar und unverändert ist aber sie haben seinen Kompositionen noch zusätzliche Dynamik eingehaucht, denn beide sind Meister ihres Fachs und wissen wie man auch im überwiegend im gemäßigten Tempo gehaltenen Songs rhytmische Akzente setzen kann. Das Spiel von Craig Erickson selbst bedarf eigentlich keiner weiteren Ausführung. Der Mann ist erhaben an den sechs Saiten und vereint das Beste von Jimi Hendrix, Robin Trower und Johnny Winter im Klang einer jeden Note ohne dabei nach einem Plagiat zu klingen. Nach dem einleitenden Titelsong "New Earth Blues" werden zwei Coverversionen nachgeschoben die es in sich haben. Zum einen kommt "World keeps on turning" von Peter Green zu Ehren und zum anderen gibt es eine eigene Version von "Be my friend" aus der Feder von FREE. Zwar kann Erickson das stimmliche Level eines Paul Rodgers nicht halten, doch hat er den Song soweit modifiziert das dies kaum auffällt. Danach folgt mit der Eigenkomposition "Titanic Planet" ein Richtungswechsel in stampfendes Midtempo und knorrigem Basssound der durch Mark und Bein geht. Ein echter Knüllersong! Doch stellt dieser nur einen kurzen Ausflug in wuchtigere Gefilde dar. Mit "Drownin' down here" wird eine bewegende Bluesballade nachgeschoben wie sie nur die versiertesten Songwriter zu schreiben vermögen. Unglaublich, dass Craig Erickson noch kein Multiseller ist - er ist mit Sicherheit einer der unterbewertesten Musiker unserer Zeit! Hochklassig geht es weiter und jeden einzelnen Song hervorzuheben würde den Rahmen sprengen (auch wenn es jeder einzelne verdient hätte) also tuen wir dies nur noch für jene die tatsächlich aus dem Rahmen fallen. Da wäre zum einen das abgedrehte an Jimi Hendrix erinnernde "Spaceship Lifeboat" und die Chris Whitley Coverversion von "Indian Summer" der Erickson ebenfalls seinen ganz eigenen Stempel aufzudrücken vermag. Als Hiddentrack gibt es noch ein paar Wah Wah Spielereien und freies Jammen. Wer Craig Erickson kennt hat das Album mit Sicherheit bereits, wer ihn nicht kennt aber auf gefühlvollen Blues steht der sollte schleunigst seine Sammlung um ein weiteres Juwel erweitern.