BLEEDING TROUGH - Bleeding Trough


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VÖ: 09.04.2010
(Roadrunner Records)


Homepage:
www.bleedingtrough.com


Es ist zwar irgendwie leicht, eine Band wie die aus Orange County, Kalifornien stammende Band BLEEDING THROUGH dem Metalcore zuzuordnen, aber das würde der Band nicht gerecht werden, denn sie schafft es mit unglaublicher Leichtigkeit, den breitgetretenen Part des Metalcore Genres mit ihrem Ideenreichtum, mit dem geilen und abwechslungsreichen Songwriting und mit ihrer unbeschreiblich wuchtigen Härte neue Impulse zu geben. Das fast zwei Minuten lange Intro "A Resurrection" ist schon eine wahre Pracht, das kommt live mit Sicherheit genau so wertig wie auf Scheibe, doch dann knallt es wie die Sau, der "Anti-Hero" hat zwar irgendwo seine Metalcore Roots, keine Frage, aber was die Amis hier schaffen, ist eine Mischung aus eben diesem Metalcore und ballernden Parts, die einem vom Hocker hauen. Oder nehmen wir den Beginn von "Your Abandonement", der erinnert schon fast an bombastischen und hymnischen Black Metal der Marke Dimmu Borgir, bevor dann modernes Up Tempo zwar in Richtung Metalcore tendiert, sich aber immer das Hintertürchen mit verschiedenen Einflüssen offen läßt. Auch die "Fifteen Minutes" bestechen durch ihre Vielfältigkeit, das ist extrem moderner Metal, der mit ordentlichen Prügelpassagen fett und hart knallt. Spätestens bei "Salvation Never Founds" dürfte auch der letzte Kritiker verstummen, was Sänger Brandan Schieppati hier an einer stimmlichen Bandbreite an den Tag legt, ist eine Wucht, musikalisch wie gehabt voller Vielschichtigkeit kann der Mann nicht nur screamen oder growlen, sondern auch mit klarem Gesang voll punkten. Modern, hart und technisch, doch dann mit ultrabrutalem Geballer kommt "Salvation Never Found" daher, das einem richtig in den Schädel hämmert. Da gibt es neben knallenden Doublebass Parts auch rasende Passagen, die mit den sanft begleitenden Keys klasse rüber kommen. Vor allem ist bei BLEEDING TROUGH das geniale, dass sie sich nicht wirklich auf eine Richtung festnageln lassen, das beste Beispiel dafür ist "This Time Nothing Is Sacred", denn hier vermischt sich moderner Metalcore mit symphonischen Black Metal artigem Spiel, das einem mehr als nur gefällt, sondern den geneigten Hörer total beeindrucken kann. Stark kommt auch "Divide The Armies" daher, bis zu dem geilen Solo denkt, man, die Herren verfallen komplett dem Metalcore, doch weit gefehlt, dann geht erst richtig der Punk ab, da wird geballert, was das Zeug hält, um dann wieder über modernes Mid Tempo sich ins Up Tempo mit brachialer Brutalität zu steigern. Persönlich sagt mit dagegen "Drag Me To The Ocean" etwas weniger zu, denn hier lassen es die Amis meiner Meinung nach zu lange zu modern angehen, bevor sie gegen Ende des Tracks erst die brutale Keule auspacken, um dann auch mich wieder versöhnlich zu stimmen, zwar auch nicht schlecht der Song, aber zu lange zu modern finde ich. "Light My Eyes" sehe ich mehr als Zwischenspieler an, denn die Nummer hält sich eher etwas zurück und besitzt auch einen leichten Melancholie Touch, doch dafür ist "Slow Your Roll" wieder ein wahres Brett, das den Fans aller Sparten der harten Mucke zusagen dürfte. So tragend der Rausschmeißer "Distortion, Devotion" auch beginnt, um so mehr Fahrt nimmt er auch im Verlauf der Spielzeit auch auf und entwickelt sich zu einer reißenden Nummer, die sich auch nicht davor scheut, mal melodisch zu klingen.
Mit diesem Album werden BLEEDING TROUGH die Vorherrschaft der Szene übernehmen und durch ihre geile und Genre übergreifende Musik verdammt viele Fans gewinnen. Dazu setzt die hammerharte Produktion dem Ganzen die Krone auf, was auch zusätzlich eine Garantie für den Erfolg von BLEEDING TROUGH sein dürfte.