WARDRESS - Metal Til The End


VÖ: 17.03.2023
(Black Sunset Records)

Style: NWOBHM/US-Metal

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WARDRESS

Auf das vor etwa vier Jahren erfolgte reichlich spät erschiene Debüt 'Dressed For War' lässt das süddeutsche Classic Metal-Quartett WARDRESS aktuell den Zweitling 'Metal Til The End' folgen. Mit „Berserk“ schießt gleich zu Beginn eine irrsinnig druckvolle von Power-Speed und Thrash angetriebene Rakete aus den Boxen, die zum beeindruckendem Start von hymnenhaftem Flair umrahmt, durch die Decke geht. Neben schwerer JUDAS PRIEST-Schlagseite macht sich bei dem von satten Backingvocals begleiteten Kracher mit dem Zeigefinger in Richtung von US-Metal-Legenden vom Typ OMEN/JAG PANZER oder die Teutonenstahl-Heroen GRAVE DIGGER deutendes Faible bemerkbar. Ähnlich geht es bei „Metal Til The End“ zur Sache wobei druckvolle Bassläufe, sattes Powerdrumming, flirrende Leadgitarrensoli, energische Riffs und der prägende Gesang von Erich Eysn, dessen raukehliges an eine zwischen Blaze Bayley (BLAZE) und GRAVE DIGGER Bandboss Chris Boltendahl liegende Kreuzung erinnerndes Organ das Geschehen bestimmen. Eine Nummer wie „Motorlust“ besticht durch massenhaft vorhandenes IRON MAIDEN/ TOKYO BLADE/JUDAS PRIEST-Faible.

Sie werden doch nicht... denk ich mir beim nächsten Track... oh doch, sie haben es tatsächlich gewagt, den OZZY OSBOURNE-Klassiker „Mr. Crowley“ zu covern, was gewaltig misslingt, zumal Sänger Erich Eysn zwar ein kraftvoll heroisch kehliges, jedoch kaum annähernd an diesen Top-Klassiker herankommend weinerliches Organ einer Sangeskoriphäe wie OZZY OSBOURNE besitzt. Darüber tröstet auch die als Tribut an die Heavy Metal-Ikone zweckdienlich eingebaute Textzeile „Oh Mr.Osbourne, you’re iconic, of course” nicht hinweg. Mit Eigenkompostionen punktet es sich für WARDRESS immer noch am besten. Beispiel dafür gibt auch die gelungene Bandhymne „Wardress“, wo das Baden Württemberger Quintett alle Stärken vereinigend Früh80er IRON MAIDEN/ TOKYO BLADE mit JUDAS PRIEST/ GRAVE DIGGER-Heavyness verbindet. Im tempogedrosselten Wehrmutgroover „Serpents Kiss“ blitzt dieses von NWOBHM und krachenden teils galoppierenden Teutonenstahl-Riffs geerdete Stilmuster erneut auf. „Serves You Right“ und „Metal Melodies“ passen sich dem Gesamtbild an. Produziert wurde Rolf Munkes, besser bekannt Gitarrist von CREMATORY, dessen kraftvolle Produktion einmal mehr über jeden Zweifel erhaben ist.

Am Ende stehen 38:31 Minuten Gesamtspielzeit zu Buche, was inklusive unnötigen „Mr. Crowley“-Covers bei gerade mal acht Tracks recht dürftig ist. Im Vergleich dazu waren die Schwaben auf dem zehn Minuten mehr Gesamtspielzeit fassenden 2019er Debüt um einiges stärker. Handwerklich ist 'Metal Til The End' wirklich gut geworden, allerdings wiederholen sich die Songstrukturen schon mal des öfteren, etwas mehr Abwechslung wäre in dem Fall besser, doch ansonsten gibt's nicht viel zu bekritteln.  

Als Anspieltipps empfehlen sich „Berserk“, der krachende Titeltracksmasher „Metal Til The End“, sowie der griffig flotte Schlußburner „Metal Melodies.“

Fazit: Raukantiger Oldschool-NWOBHM Metal auf traditioneller 80er-Basis, der zeitweise durch US-Metal oder Teutonenstahl-Farbtupfer aufgelockert sein Fanklientel findet, allerdings in der B-Note leicht schwächelnd nicht immer durchweg überzeugt. 7,5/10

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