V.A. - The Crimson Covers / A Tribute To W.A.S.P.


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VÖ: 23.04.2010
(Remedy Records)


Homepage:
www.remedyrecords.de


Mit „THE CRIMSON COVERS – A TRIBUTE TO W.A.S.P.“  bringen Remedy Records am 23.04. ihren  6. Tribut Sampler auf den Markt, der sich nach Saxon, Motörhead und Running Wild nun die amerikanischen Urgesteine W.A.S.P. vornimmt.
Und wie so üblich bei Tribut Samplern, man muss eben ein dicker Fan der Hauptband sein oder eben auf Coversongs stehen. Im vorliegenden Fall merkt man zumindest beim ersten Durchlauf überaus deutlich, das Blackie Lawless, seines Zeichens Sänger, Gitarrist, Songwriter und Gründer der Band W.A.S.P., mit seiner Stimme doch sehr markant seinen Stempel auf die einzelnen Lieder gedrückt hat. Kennt man die Songs gut, tut man sich am Anfang etwas schwer damit, die anderen Versionen zu hören. Doch nach einigem Gewöhnen funktioniert dies dann auch und dieser Sampler weist dann auch die gleichen Höhen und Tiefen auf wie seine Vorgänger. Richtig große Bands sind hier (wie ebenfalls auf den Vorgängern) nicht am Start, einige Bands wie die V8Wankers oder Torment hat man bestimmt hier und da schon mal gehört und Underground Fans werden einige andere Bands bestimmt kennen, doch richtige Szenegrößen wie seinerzeit auf den Tribut Alben von Nuclear Blast fehlen gänzlich, was ja aber zunächst mal keinen Einfluss auf die Qualität der dargebrachten Songs hat. Die angesprochenen V8WANKERS machen mit dem Song „Helldorado“ ihre Sache dann auch ordentlich, während der Schreiber sich mit den TORMENT oder auch KNEIPENTERRORISTEN (beide vertreten) nie richtig anfreunden konnte. Sicher, die KNEIPENTERRORISTEN haben dadurch, dass sie ihre dargebrachten Songs mit lustigem deutschem verdrehtem Text versehen schon mal einen Lacher auf ihrer Seite, aber die Stimme lässt mich dann auch eigentlich nie mehr als zweimal nachlauschen. Nicht mein Ding. Ebenfalls durchgefallen sind in meinen Augen die Band GWALLION die „The Rock Rolls On“ covern. Nichts gegen Frauengesang, aber das hier hört sich definitiv nicht gut an. ABIGAIL find ich da schon um längen besser und hier ist auch eine Frau am Mikro. Was aber die zwischenzeitlichen Rülpser beim Refrain von „Take Me Up“ sollen, weiß ich dann auch nicht. Ein Song wäre noch auf der Negativ Seite zu bewerten: „School Daze“ von VYKYNG. Ob die Band ihre (jugendlichen) Kumpels zur Party geladen hat und das Lied komplett volltrunken eingesungen hat kann ich zwar nur vermuten, schlechter würde es aber bestimmt auch nicht klingen. Mehr als einen Witz kann ich da leider nicht ausmachen. Ganz gut mit wenig Änderungen machen ihre Sache hingegen GODS OF HATE mit „Arena Of Pleasure“, CUSTARD mit „9.5. Nasty“ und ADORNED BROOD mit „Neutron Bomber“. In die Schublade Außergewöhnliches kommt die Band WYLDFYRE mit „Blind In Texas“ (Rock n Roll lastig), 5TH SONIC BRIGADE mit „Hold On To My Heart“ (sehr poppig) und THE CHUCKIES, die mal eben aus dem „Ballcrusher“ eine Chill-Out Version zaubern. Ebenfalls erwähnenswert wären noch COLD COLOURS, die aus der „Forever Free“ Ballade eine sich steigernde Midtempo Nummer machen. Nicht sehr gut, aber originell.
Ja, was bleibt mir als Abschluss zu sagen? Wie ich schon bemerkte, man muss entweder auf Covers stehen, die Hauptband mögen oder auf Underground Bands abfahren. Auf jeden Fall ist hier eine interessante Mischung am Start die einige Sub-Genres abdeckt, einige Experimente und einige mehr oder weniger gelungene Cover Versionen. Ob die DCD die immerhin eine Spielzeit von ca. 120 Minuten aufweißt noch ein interessantes Booklet aufweist entzieht sich meiner Kenntnis da mir nur ein Download vorliegt. Dürfte aber auch nicht unbedingt kaufrelevant sein sondern schmückendes Beiwerk darstellen.
Hervorzuheben wäre auf jeden Fall noch die Tatsache, dass hier ausschließlich Songs genommen wurden, die zuvor noch nirgendwo erschienen sind.