CAMP JASON - Epiphany


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VÖ: April 2010
(HRRL Records)

Homepage:
www.camp.jason.de

CAMP JASON wollen sich aus dem Mainstream trennen und da haben die Bremer nach Worten auch Taten folgen lassen. Mit ihrem neuen Album präsentieren sich die Hansestädter um einiges variabler, härter und teils auch eingängiger als je zuvor. Hardcore Wurzel sind wie in "Tools of Doom" zwar immer noch vorhanden, doch die Band versteht es nach dem dreijährigen Songwriting richtig gut, den Song in verschiedenen Sparten anzusiedeln. So kommt hier neben der brachialen Härte auch mal eine gepflegt ruhige Passage, die nicht nur auflockert, sondern auch den Hörer gespannt an die Boxen fesselt. Der "Warhead" zeigt sich fast durchgehend als komplexe Nummer, die vertrackt, tiefgehend und teils geheimnisvoll durch die Flüster Vocals ist, aber durch die Growls auch die Härte nicht vermissen läßt. Auch bei "My Price" hagelt es melancholische Passagen, die mit harten Riffs durchzogen werden, der Gesang wechselt von Growls zu Screams und auch zu tiefem, cleanem Gesang, da kann man von einer gehörigen Weiterentwicklung sprechen, die Band hat hier einiges getan, um nicht in die berühmte Schublade gesteckt zu werden. Mir sagt vor allem "Blue Sky" zu, da schlagen fast schon flottere Thrash Parts auf harten Mid Tempo Parts auf, die dann auch noch Melancholie versprühen und sich als Gesamtpakte wie eine Einheit präsentieren. Wären in "Dead Eyes" nicht diese Hardcore lastigen Passagen, man könnte fast von einer beklemmenden Atmosphäre sprechen und wenn dann mit "Optik" noch fast Death Metal artige Parts einbaut, ist das schon stark, was hier abgeht. Oder nehmen wir das hart gezockte "Abu Dun", hier gibt es akustische Parts, die schon fast zum Tanzen animieren, diese Parts sind überraschend und somit auch voll effektiv eingebaut, das es haargenau passt. Moderne Härte lassen die Bremer mit "Rado Paco" noch mal von der Leine und die Entwicklung von CAMP JASON ist schon sagenhaft. Die CD ist so was von komplex und voller Ideenreichtum, das hätte man erstens der Band kaum zugetraut und mit diesem Album stecken die Bremer mit Sicherheit so manch etablierte Band locker in die Tasche. Ich würde mich freuen, wenn für CAMP JASON sich der Mut bezahlt macht und sie den Durchbruch schaffen würden.