ORYAD - Sacred & Profane

05 oryad

VÖ: 26.05.2023
(Eigenvertrieb)

Genre: Symphonic Metal

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ORYAD

Seit sechs Jahren existiert das Symphonic Metal-Projekt, doch bislang konnte es nie groß auf sich aufmerksam machen. Federführend sind hierbei Frontfra Moira Murphy und Drummer Matt Gotlin-Sheehan, während man sonst auf jazaffine Studiocracks zurück greift. Klar bremste die Pandemie eventuelle Liveambitionen aus, doch im Studio bekam man auch stets nur eine Single zusammen. Diese wurden vor zwei Jahren auf der EP „Hymns Of Exile & Decay“ gebündelt, nun steht mit „Sacred & Profane“ endlich der erste Longplayer in den Läden.

Schon das Intro „The Path: Part I“ macht klar wohin die Reise geht, auch wenn er fast instrumental gehalten ist. Murphy benutzt ihr Organ mehr als Instrument und schwebt sehr getragen über das Piano, im abschließenden „Part II“ singst sie ein wenig, bleibt aber im sehr sphärischen Bereich. Klar lugen hier NIGHTWISH und WITHIN TEMPTATION, deren Einfluss nicht erst seit EVANESCENCE bis in die USA reicht, um die Ecke. Vom klassisch geschulten Ansatz einer Tarja Turunen kann die Frontfrau viel einbringen und hebt sich von den vielen Epigonen ab.

Kompositorisch kommt „Eve“ am nächsten dran, den wogenden Riffs steht im Refrain die Double Bass gegenüber, die einen Drive reinbringen, wie zu Beginn der Karriere der Finnen. Bemerkbar macht sich auch Luca Grieman mit einem sehr markanten Riff, wovon er im Verlauf des Albums einige am Start hat. Auch das sehr getragene, dezent orchestrale „Wayfaring Stranger“ atmet viel den Geist der Vorbilder. Wobei die düstere Doom-Note durchaus THEATRE OF TRAGEDY gut zu Gesicht gestanden hätte.

Dunkler gehen auch „Blood“ und „Slice Of Time“ zu werke, die einige klassische Einsprengsel erkennen lassen. Hier kann die gute Moira neben einer tollen Stimme auch an den Tasten glänzen, die Soundbibliothek trägt ebenfalls solche Züge und bestimmt die Instrumentalparts mit. Wo letztgenannter Titel recht modern daher kommt, kann der eigentliche Opener „Scorched Earth“ noch einen drauf setzen und ballert einem die Staccato um die Ohren.
Es sind jedoch nicht nur die orchestralen Motive, welche die Nähe zur Hochkultur suchen, auch dem Jazz ist man nicht abgeneigt. Damit könnte man sich stilistisch etwas absetzen, wenn nicht „Alchemy“ allzu sehr an „Slow Love Slow“ von NIGHTWISH erinnern würde. Toll wird es dann, wenn man diese Zusatzbausteine noch miteinander vermengt, wenn man das ausbaut könnte was Eigenes entstehen, so muss man sich songwriterisch noch etwas strecken.

7 / 10

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