STIGMA - First Call (EP)
VÖ: Bereits erschienen
(Eigenpressung)
Style: Hard Rock
Homepage:
STIGMA
Etwa ein halbes Dutzend Bands firmiert unter dem Namen STIGMA, diese hier sind aus Süddeutschland wobei dem oft negativ behafteten Bandnamen im Fall dieser aus der Gegend um Veitsbronn kommenden Band eher neutrale Bedeutung beigemessen wird. STIGMA sind keine Grünschnäbel, sondern erfahrene Musiker, die ihr Handwerk lieben und mit 'First Call' eine mehr als passable Visitenkarte abgeben. Die Band schafft es, ihre Kompositionen länger wirken zu lassen als sie in Wirklichkeit sind, was der eingängige von klassischen Riffs geprägte 3:50 Minütige Opener „Fire“ durchblicken lässt, wo am Ende nochmal das Tempo leicht anzieht. Inhaltlich werden aus dem Leben gegriffene Ereignisse mit der Botschaft, das jeder sein Päckchen (dazu gehören auch Narben und Tattoos) zu tragen hat, und sehen muss wie er/sie damit klarkommt und es entsprechend verarbeitet oder auch nicht.
Auf Einheitsbreigedudel von der Stange haben STIGMA keinen Bock. Wie folgenreich arabische Nächte sein können, wird an der von orientalischem Flair einschließlich Handgetrommel im Hintergrund geprägten Mitsinghyme „Arabian Nights“ deutlich, deren catchy Refrain sich unmittelbar ins Ohr frisst, ehe das Stück heftig Fahrt aufnehmend in ein flottes Heavy Metalgewitter umschlägt. Gigantisch wird’s mit der von heroischen Chorälen umgebenen Stadionhardrock verdächtigen Power Hymne „Obsession“ hier tobt sich die Leadgitarre herzhaft aus, während „Spanish Pride“ von akkustischer Gitarre begleitet in einen Hauch Romantik getaucht,, den falschen Stolz des Europäischen zur Kolonialzeit als die größte Eroberernation auftretenden Volkes von der iberischen Halbinsel und dessen Schattenseiten daraus resultierend falschen Stolzes verbunden mit Werten wie Gold und Glorie aus den Eroberungszügen wobei sich unrechtmässig an den Goldminen der in Südamerika lebenden Ureinwohnervölker bereichert wurde, besingt.
Klassische Hard Rockmelodien, satter Schlagzeugbeat, kernige Riffs und heller auch kehlige Flüsterparts einbauender wie klare Tonlagen bei passender Stelle einsetzender Gesang sorgen für ein gutes Ergebnis. „Fallen Angel“ umwebt sogar ein Hauch bardisches Flair was an der feinen Grundmelodie liegen mag.
Fazit: Keine schlechte Visitenkarte für's erste. Mal schauen, wie das vollständige Longplayalbum sich macht. 7,5/10