MALADIE - For We Are The Plague

11 maladie
VÖ: 24.11.2023
(Apostasy Records)

Style: Progressive / Avantgarde Black Metal

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MALADIE

Respekt an Mastermind Björn Köppler und seinen Mannen, hier haben wir das siebte Album in elf Jahre, da haben MALADIE mal richtig geklotzt und ich war mir sicher, dass auch wie bei den Vorgänger Scheiben hier ein Brett auf mich wartet.
Nach den ersten Klängen von „Antimundane“ werde ich da auch nicht enttäuscht, das ist leicht abgedreht, aber immer mit einem nach vorne schiebenden Charakter und wenn das aus dem nichts eine absolut wahnsinnige Ballerei ausbricht und das Ganze richtig Black Metal tendiert, haben es MALDIE wieder geschafft, mir ein geniales Brett vor den Latz zu ballern. Das Stück bleibt dann auch meist extrem brutal, aber MALADIE wären nicht MALADIE, wenn da auch ein Hauch wärmende Atmosphäre aus dem Background auftauchen würde. „And I Die Alone“ fährt da erst mal ganz anders, man könnte meinen, dass man hier auf einmal in melodischen Gothic Pfaden wandert. Da ist auf einmal Eingängigkeit da, die Soli Parts packen dich in grandioser Art und wenn dann nach klaren Vocals auf einmal Verzweiflung in der Stimme auftaucht und bei der Musik noch ein tragender Charakter auftaucht, haben MALADIE alles richtig gemacht. Bei einem Titel wie „The Growing“ dachte ich erst an brutale Gangart, aber hier kommt erst mal das Saxophon zum Einsatz und man fühlt sich wie in einen verrauchten Jazz Club, doch wenn der harsche Gesang einsetzt, dauert es nicht mehr lange, bis das Ganze explodiert und das macht es auch. Meine Fresse ist dieses Geprügel ein Hammer, das hier gnadenlos auf meine Birne kloppt wie ein Berserker. Um so erstaunlicher ist, dass danach auch dank der Hammond Orgel etwas abgedrehter Volksfest Charakter hinzu kommt. Bei dem kurzen Scream, dem treibenden Riffing und Solo zu Beginn fühlt man sich nah im klassischen Metal zuhause, um danach mit kraftvollen, klaren Vocals wieder nah dem Gothic Rock zu sein und wenn auch noch aggressiver Death Metal Gesang hinzu kommt, erkennt man wieder, wie grandios MALADIE über den musikalischen Tellerrand blicken können. Von choral tragenden Passagen über Keiferei, über Kick Ass Mucke bis hin zum Geprügel ist hier alles mit dabei und das melodische Riffing ist dann nur noch das Sahnehäubchen, bevor es am Ende doch etwas gewollt chaotisch wird. Auch bei „Death Is Recognition“ steh ich mit offener Kinnlade da, denn was erst nach Depressive Black Metal kingt, geht in warme, gefühlvolle Sphären über, auch wenn aus dem Backing das Gekeife immer bei uns bleibt und es nach der Knüppelei in bombastisch tragende Ebenen geht, bevor noch ein klassisches Solo den Gehörgang verwöhnt. Mit sanften Pianoklängen und emotional getragenem Soundgewand kommt ein Death / Black Metal Mix auf, die Klampfen sind hier grandios und danach geht es wieder nah dem Gothic Metal in druckvollem Mid Tempo nach vorne, bevor uns auch die Klavierklänge von dem Track verabschieden. Das Titelstück hat das was anderes zu bieten, denn ohne viel Firlefanz ist das eine coole und eingängige Nummer, die nach vorne geht, Splitter von Heavy, Power und Speed Metal inne hat, aber auch Gothic mit einfließen lässt. Der dunkle Part und danach die Raserei gegen Ende der über neun Minuten Spielzeit passen wie die Faust aufs Auge und hier kommt NIE Langeweile auf, im Gegenteil, solche Songs machen süchtig. So auch „Ruins in Triumph“ , da sind Saxophon mit gesprochenen Parts auf dem Plan, dann wird dazwischen kraftvoll melodisches Mid Tempo zelebriert und auf einmal ist nicht nur Gekeife und abgespacte Mucke am Start, sondern auch tief derbe Growls und Geknüppel fließen hier in Perfektion mit ein und man fühlt isch wie bei einer Gehirnwäsche. Das finale „I Am the Tomb“ hat zu Beginn was von Pagan Metal, doch dann kommt extremst brutaler Black Metal aus der Deckung geschossen und das Riffing ist wie ein massives Soundgeschoss, das dir den Schädel spalten will. Auf einmal geht es in dreckigen Drive über und geile Double Bass donnern mit brachialer Härte, um das Stück dann Pagan artig enden zu lassen.
Scheiße, die Plage hat mich wieder eingeholt, so ein grandioses, abgedrehtes und trotzdem perfekt durchdachtes Album kriegt man nur von MALADIE, das ist einzigartig und genial, was kommt ist klar, diese Platte ist ein Highlight, bei dem es nur 10 von 10 Punkten geben kann !!!