BALLSQUEEZER - Jalapenos
VÖ: Bereits erschienen
(Eigenproduktion)
Style: Heavy Metal
Homepage:
BALLSQUEEZER
Auf „Wo die Vögel schlafen...“ folgt mit 'Jalapenos' der wenn ich richtig mitgezählt habe, nunmehr 18. Studiolongplayer der umtriebigen mit fleißiger Regelmäßigkeit mindestens einen Tonträger in Eigenregie pro Jahr aufnehmenden Slovakentruppe BALLSQUEEZER und mit ca. 34:38 Minuten vielleicht der längste innerhalb der Bandhistorie. Statt wieder mal haufenweise mit Klaumauk um sich zu werfen gehen die sympathischen Slovaken über weite Strecken ernsthafter sprich ambitionierter als gewohnt zu Werke, was ihnen neben der häufig üblicherweise humorigen Komponente prima zu Gesicht steht. Unberechenbar wie eh und je haben BALLSQUEEZER nichts von ihrer Faszination eingebüßt.
Der kurze Zeit zuerst bedrohliche Stimmung erzeugende, danach knackig in den Thrashsektor eindringende Einleitungsabriss „Dale Great Again“ knallt euch ein deftiges Brett einschließlich geiler Midtempoparts vor den Latz, versüßt durch aberwitzige Leadsolieruptionen, gefolgt von „Abandon Hope“, einer zackigen Powerspeed-Hymne mit kauzigem Gesang - stilistisch erinnert das irgendwie an eine gut funktionierende Mischung aus HELLOWEEN/IRON SAVIOR mit kehliger Stimmtonlage. Verträumt exotisch in Richtung Mexiko gibt sich „Whisky King“ von abenteuerlich fesselnder Stimmung mi eingestreutem Akustikintermezzo vorwärts gepeitscht veredelt von leicht unterkühltem Southerntouch, ehe gar ein Part zum Dschunkeln kommt der im Geiste das Akkordeon sichtbar erscheinen lässt, ehe wieder auf Speed und Hochgeschwndigkeits-Knüppel aus dem Sack-Thrash umgeschaltet wird. Im Stile von letzterem geht’s bei „Beyond The Veil Of Stars“ weiter durchdacht vermischt mit stimmungsvoller Epik und toller Melodieführung plus zeitweise aufblitzendem Hymnenfaktor. - Stark! Großes Manko bleibt der stellenweise auf Dauer gesehen bei den Thrashattacken häufig farblose oft gleichbleibende Gesang von Daddy, der an passender Stelle noch etwas mehr Ausdruckskraft verbunden mit Durchsetzungsfähigkeit bedarf.
„King Of The Lesser Seas“ scheint einfach nur irgendwo zu beginnen und plötzlich ist das Ohr mittendrin im Geschehen. Umgeben von stimmungsvoller Folknote und abenteuerlichem Seefahrergesang weckt Sehnsucht nach dem Aufbruch in unbekannte Gewässer auf der Suche nach Abenteuern. „Ball and Roll“ entpuppt sich als Melancholisches Balladenschmankerl, das am Ende noch an Härtegrad zulegt. Mit einem kurzen etwa 40sekündigen Gesangsvorspiel startet der 'Jalapenos' der schnellste, kürzeste unter drei Minuten liegende saftig Arsch tretende Titeltrack der umso deutlicher die dreckigen Punk Wurzeln des Slovakentrios aufzeigt.
„Edge Of Darkness“ lässt das Album bis zur Halbzeit ruhig ausklingen, bis der nahtlose erneut ins Epik-Horn blasende zweite Teil der Leadgitarre mehr Freiraum gibt womit der Song in einer geballten Classic Heavy Metal-Orgie ausklingt.
Fazit: Eine der mutigsten von BALLSQUEEZER - und hoffentlich nicht die letzte. Gewagt und gekonnt. - Weiter so! 7,2/10