BLACK LABEL SOCIETY - The Dawn Of Reckoning

VÖ: 20.08.10
(Roadrunner Records)
Homepage:
www.blacklabelsociety.net
"Order of the Black" schimpft sich das mittlerweile zehnte Album der Southern Hardrocker um Ex-Ozzy Osbourne-Gitarrist Zakk Wilde, BLACK LABEL SOCIETY, besser unter dem Kürzel BLS bekannt. Allein das einer Art deutlicher Erinnerung in Form einer Art Appell an die große BLS-Fan Community weltweit huldigende Cover, das einen Thorshammer zeigt, in den das bekannte Buchstabenkürzel der Black Label Society Fangemeinschaft "SDMF" (Strength Determination Merciless Forever = Stärke - Entschlossenheit - ohne Gnade - für immer) eingraviert ist, dürfte vielleicht für so manche Kontroverse sorgen. Diese vier Buchstaben stehen für die allgemeine Bezeichnung der BLS- Fans als "Society Dwelling MotherFuckers." Der groovende Anfangsopener "Crazy Horse" markiert gleich direkt zu Beginn des aktuell zu erwartenden, brandneuen BLACK LABEL SOCIETY‘s-Silberdeckels den perfekt passenden Einstieg! Das Stück hätte durchaus von Black Sabbath sein können (allein Song Aufbau und Gesang sprechen deutlich dafür). Kompromisslos wie gewohnt verfolgen BLS konsequent den bislang eingeschlagenen Weg, vermischen dreckigen Hard- und Southern Rock mit satter Blueskante und tonnenschweren Grooves, der vor allem Biker und Hardrocker anspricht, denen es kaum erdig, dreckig und bluesig genug sein kann. Inhaltlich ist alles beim alten geblieben. "Order of the Black" enthält wieder gut über ein Dutzend Geschichten, geprägt von Leid, Seelenpain, Schmerz, Trauer, depressiven Phasen oder Erfahrungen, die schlicht aus dem Leben gegriffen sind. Stilistische Überraschungen darf man auf diesem Album ebenfalls nicht erwarten, dafür gilt folgende unumstößliche Regel: Nur wo BLACK LABEL SOCIETY draufsteht, ist auch BLACK LABEL SOCIETY drin! Satt groovende Gitarren, 70er Jahre Hardrock und räudiges Bastard Feeling gebündelt mit einem unverkennbar deftigen Schuß Blues geschwängerten Southernrock Feeling, einschließlich anrüchiger Schlagseite und einem leicht provokanten Augenzwinkern in Richtung des Ex- Brötchengebers kennzeichnen wie all seine Vorgänger auch dieses Album. BLACK LABEL beschönigen nichts, klingen rotzig, räudig, anrüchig und verstaubt wie eh und jäh. Im Vergleich zum stellenweise recht mäßigen Vorgänger "Shot to Hell" haben BLS auf "Order of the Black" diesmal gleich mindestens zwei dicke Schippen nachgelegt, was vor allem hinsichtlich in punkto Qualität positiv zu Buche schlägt. Selbst balladeskes Material (Darkest Days und Time waits for No one) reiht sich trotz Piano Begleitung nahtlos in den Gesamtkonsens des kompakten Gesamtwerks vom Ex-Ozzy Osbourne-Gitarrero ein. Hardrockfans mit Southernrockfaible dürfen sich gemeinsam mit der eingeschworenen BLS -Fraktion auf dieses Album freuen, das unnötiger weise doch zwei vermeidbare Aussetzer enthält: das extrem schwülstige Kitschballadendoppel "Shallow Grave" und "January". Diese beiden Schönheitsfehler berechtigterweise komplett ausgeklammert, rotiert ein weiteres starkes BLS- Album in meinem Player. Als Anspieltipps empfehlen sich der superbe Einstiegsopener "Crazy Horse", "Parade of the Dead", "Godspeed Hellbound" und "Southern Dissillusion"