ACCEPT - Blood Of The Nations


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VÖ: 20.08.10
(Nuclear Blast Records)

www.acceptworldwide.com

Groß war die Neugier als angekündigt wurde, ACCEPT würden ein neues Album aufnehmen ohne ihr markantes Aushängeschild Udo Dirkschneider, mit dem man noch vor einigen Jahren eine Reunion Tour vollzog (bei der aber damals schon wegen Udo feststand, dass es dabei bleiben würde und kein Album aufgenommen werden würde). Denn schon einmal wurde ein Album unter dem Banner ACCEPT ohne Udo aufgenommen, was allerseits auf keine große Gegenliebe stieß. Der erste Song, der dann auch voreilig im Netz zu finden war, versprach dann auch nicht allzu viel.
Doch wie schon in anderen Magazinen zu lesen war: Die Befürchtungen waren umsonst. Sänger Mark Tornillo macht seinen Job richtig gut. Er besitzt ebenfalls eine raue Stimme, die eben zu ACCEPT gehört, versucht aber nicht, seinen Vorgänger zu kopieren. Letztendlich sind es aber auch die Songs, die ein Album gut oder nicht gut werden lassen, da kann ein Sänger noch so gut sein Metier beherrschen (siehe JUDAS PRIEST „Jugulator“ oder ICED EARTH „Something Wicked Pt. 2“). Und die Songs sind gut! Teilweise sehr gut.
Ich werde hier bestimmt nicht im Fahrwasser anderer Magazine mitschwimmen und die Platte über den Himmel loben oder (was ich jetzt unter aller Sau finde) im Nachhinein Udo’s Soloband, die immerhin uns ständig mit der Musik von ACCEPT bereicherte, schlecht reden. Denn nur, weil die anderen Musiker jetzt ein gutes Album rausbringen, das - so muss ich zugeben - auch besser ist als die letzten U.D.O. - Scheiben, werde ich hier bestimmt nicht von einer zweitklassigen Coverband reden.
Aber es ist so, dieses ACCEPT Album ist besser als Udo’s letzte Outputs. Allein der Opener „Beat The Bastards“ ist ein hammergeiles Stück, der einfach nach vorne treibt. „Teutonic Terror“ ist dagegen ein typischer 80iger Song in modernem Gewand und „The Abyss“ klingt wie ein Song, der problemlos auf den ersten Scheiben von U.D.O. hätte stehen können. „Shades Of Death“ ist sogar etwas monumental ausgefallen und wartet mit orchestraler Begleitung auf und wird durch den Speed Knaller „Locked And Loaded“ im Anschluss wieder aufgelockert. Die Ballade „Kill The Pain“, die mir persönlich jetzt nicht viel gibt (wobei ich sagen muss, dass ich noch nie sonderlich auf ACCEPT noch auf U.D.O. Balladen stand) zeigt aber, dass Mark auf jeden Fall clean besser klingt als Udo (der mich dabei immer zu sehr an seinen Namensvetter Udo Lindenberg erinnert). In „Pandemic“ gibt’s noch mal in der Mitte einen geilen Gitarren-Schrupp-Solo Part, der an die Glanztaten von ACCEPT erinnert und wie ihn wohl nur ACCEPT schreiben (und spielen) können. „New World Comin’“ hat eine ähnliche Strophe wie „Princess Of The Dawn“, wobei der Chorus aber viel mehr positive Vibes verbreitet, von denen ich mir (auch der Abwechslung halber) eigentlich mehr gewünscht hätte, scheute die Band sich doch in den 80igern nicht davor solche Songs wie „Midnight Mover“ zu schreiben.
Alles in allem ein gutes Album mit zwei oder drei Obeknallern, aber auch ein paar Belanglosen Tracks. Wie erwähnt, etwas besser als Udo’s letzte Outputs, aber nicht der Ober-Über-Burner.

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