BEEN OBSCENE - The Magic Table Dance


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VÖ: bereits erschienen
(Elektrohasch Schallplatten)

Homepage:
www.beenobscene.com
Myspace:
www.myspace.com/beenobscene

Das von mir hochgeschätzte deutsche Label Elektrohasch präsentiert mit BEEN OBSCENE einen Newcomer in seinen Reihen. Das Salzburger Quartett fabriziert auf The Magic Table Dance grob stonerartigen Rock in der Tradition von KYUSS mit einem leichten Alternative Einschlag, welchen man auch von den QUEENS OF THE STONE AGE kennt. Kommen wir zu den Feinheiten: Mit dem Titelsong als rein instrumentalen Opener ist noch alles in Ordnung: In der ersten Hälfte ein typisches abtrudelndes KYUSS Riff, in der zweiten wird Gas gegeben, was den Rock`n`Roll Faktor deutlich erhöht. Song Zwo, "Unifrom", riecht ebenfalls nach Stoner aus Palm Desert, rockt aber anständig. "Come Over" gerät dann viel zurückhaltender, ist eine regelrechte Chillout Nummer, die in der zweiten Hälfte mit einer ordentlichen Portion Groove in Richtung Steinwüste quarzt. Das zweite Instrumental ist ein breaklastiger Kurztrip im KARMA TO BURN Stil und das folgende "Impressions" groovt, hat ein wirklich staubaufwühlendes Riff, der Bass pumpt rhythmisch und der Gesang...hm, etwas stört! Vorher vielleicht noch irgendwie schöngeraucht, jetzt aber unüberhörbar: Der klare Schwachpunkt der Platte ist der dünne, nicht durchsetzungsfähige und teilweise sogar wackelige Gesang von Frontmann und Gitarrist Thomas Nachtigal! Mit den bekannten Singvögeln hat der Junge mal absolut nichts gemein. Sorry, diese Steilvorlage konnte ich nicht ignorieren. Weiter im Text: Melancholische Gitarren Melodien, ein warmer Bassound, langer Songaufbau- Klar doch! Hier haben die Labelkollegen von COLOUR HAZE die eine oder andere Spur im Songwriting hinterlassen. Auch wenn die Österreicher nicht das berghohe Niveau der Münchner erreichen, so ist das knapp vierzehn minütige "Demons" recht kurzweilig. Aber auch hier: Die Vocals beginnen spätestens jetzt ernsthaft zu stören. Das dritte Instrumental ist mit seinen knapp eineinhalb Minuten nicht nur sehr kurz, sondern auch sehr überraschend andersartig mit seinem Hoppelrhythmus und den Twinleads. Mit "How It Feels" fällt der Albumvorhang. Eine melancholisch-alternative Halbballade mit simplen Riff, das bedingt durch die Songlänge von acht Minuten endlos abgenudelt wird. Leider komme ich nicht umhin zu erwähnen, das die dünnen Sangeskünste des Herrn Nachtigal hier ihren Tiefpunkt erreichen. Mensch, diese piepsigen "Uhuuu" Laute gehen mal absolut Nullinger!
BEEN OBSCENE haben Potential im Songwriting, bieten genügend Abwechslung, orientieren sich an gewissen Vorbildern, ohne diese jedoch plakativ nachzuäffen und dürften mit zunehmender Erfahrung qualitativ wachsen, wie eine gut gepflegtes Gewürzpflänzchen. Beim Gesang muss dagegen allerdings einiges passieren, oder am besten gleich ganz austauschen. Auch die vereinzelt eingestreuten Gitarrensoli werden mit zunehmender Übung sicherlich aus der Amateurliga brechen.
Für ein junges Debüt aber ne solide Leistung, auch wenn man von Elektrohasch in der Regel schon hochwertiger unterhalten wurde.

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