COLD SKIN BURNING - Deliverance

Seit der ersten selbst produzierten Scheibe hat sich im Hause der Frankfurter einiges getan. Diverse Besetzungswechsel hinterließen selbstverständlich Spuren im Songwriting des Fünfers. 2 Jahre später geht man entschieden härter und bestimmter zu Werke und legt mit "deliverance" eine nicht nur sehr hübsch aufgemachte zweite Scheibe vor, nein auch das größte Manko des selbstbetitelten Debuts hat man ausgeräumt: Den Sound! "deliverance" drückt amtlich und zwar über die volle Distanz! Kaum zu glauben, dass es sich hier um eine Eigenproduktion handelt. Auch kaum zu glauben, dass es sich hier um dieselbe Band handelt, die 2008 noch eine herzzerreißende Ballade auf ihrer Aufnahme unterbrachte. Von den einstigen Emo-Anleihen sind nur noch die harmonischen Melodiebögen und das gelegentliche Umschalten in den Clean-Kanal geblieben. Anstelle cleaner Vocals und harscher Stimmungswechsel hat nun der Death-Metal Einzug gehalten. Wie viele Genre-Kollegen haben auch COLD SKIN BURNING die nächste Evolutionsstufe des Metalcores genommen. Was zu begrüßen ist, ist die Tatsache, dass das Quintett sich nicht im Uptempo und Frickelorgien verliert wie es leider vielen Bands in der jüngeren Vergangenheit ergeht. Die Songs sind allesamt im Midtempo angesiedelt, werden durch gelegentliche Blastbeats angeheizt und durch die bereits erwähnten Harmonien wieder abgekühlt, so dass am Ende ein sehr homogenes Zweitwerk steht, welches alle gewünschten Trademarks für die Zielgruppe parat hält. Leider lässt dieser Umstand die Band ein wenig im Einheitsbrei der Schublade untergehen. Das ist wirklich schade, wenn man bedenkt, wie technisch hochwertig das Ergebnis geworden ist und wieviel Aufsehen die Band erregen könnte, wenn sie etwas mutiger aufspielen würde. Für Metalcore- / Deathcorepuristen jedoch ist das neue Gesicht von COLD SKIN BURNING eine Entdeckung wert und live werden die zahlreichen Breakdownparts ihr Übriges tun, um die Stimmung in den Clubs der Nation zum Kochen zu bringen.