CAPTAIN HAWK - Ghosts Of The Sea

05 captainhawk

VÖ: 03.04.2024
(Symmetric Records)

Genre:
Symphonic Metal

Homepage:
CAPTAIN HAWK

Mal wieder eine Metal-Oper also … So weit, so belanglos für’s erste. Interessant macht die Sache dann allerdings, dass hinter dem Projekt Captain Hawk eine Kollaboration aus der griechischen Musikerin Elina Englezou (Songwriting) und ex-Firewind Gitarrist und Multitalent Bob Katsionis steckt. Letzterer hat alle Instrumente (inkl. Drumcomputer) auf diesem Konzept Album im Alleingang eingespielt, den Gesang teilen sich diverse griechische Sänger, deren Namen mir zugegebenermaßen allesamt nicht geläufig sind. Thematisch wird uns hier eine Piratenstory aufgetischt, das Label spricht in der Info vollmundig von „Running Wild spending a Night at the Opera“ und „Metal Adaption Of Pirates Of The Caribbean“. Vorweg, beides ist Unfug, denn mit dem Sound von Rock’n’Rolf und seinen Kumpanen hat das Ganze hier überhaupt nichts zu tun und von Piraten Feeling der Marke Jack Sparrow und Black Pearl ist man auf „Ghosts Of The Sea“ ebenfalls seemeilenweit entfernt. Lässt man die völlig überzogenen Promo Infos links liegen, bleibt ein Konzeptalbum, welches zwar eher an eine Operette als an eine klassische Metal-Oper der Marke Avantasia erinnert, an verschiedenen Stellen jedoch zu überzeugen weiß. Soundmäßig geht es hier in die Symphonic Metal Ecke. Bands wie Rhapsody oder Twilight Force drängen sich als Vergleich zu Captain Hawk auf, leider mit ähnlich knödeligen Vocals wie die Originale und ohne deren Qualität zu erreichen. Trotz sechs verschiedener Sänger*innen kommt der (zwar meist gute) Gesang einfach zu wenig abwechslungsreich daher. Den einzelnen Stimmen bestimmte Charaktere der Story zuzuordnen fällt mir extrem schwer. Dasselbe gilt leider auch für das Songwriting, welches sich zwar über weite Strecken auf gutem Niveau bewegt, jedoch etwas Diversität vermissen lässt. Einen dramaturgischen roten Faden zu finden ist mir nicht möglich und es will so recht kein Geschichtenfeeling aufkommen. Unabhängig davon ist das Material, gerade in Bezug auf die Gitarren, sehr ordentlich umgesetzt und auch die Produktion an sich geht voll klar. Wer wissen will, worauf er sich einlässt schaut sich das (nicht üble) Video zu „Into The Storm“ auf Youtube an. Fans der oben genannten Rhapsody, Twilight Force, Labyrinth oder sonstigen Italo Bands der Jahrtausendwende können ein Ohr riskieren.

Punkte: 6/10