ÁRSTIDIR LIFSINS - Jîtunheima Dolgferð'


Image

VÖ: 08.10.10
(VAN Records)

Homepage:
www.myspace.com/arstidirlifsins

Ein kaum aussprechlicher Name und dazu noch ein Debüt, was will man da erwarten ?
Verdammt viel, denn was Bandkopf Stefán hier mit seiner Mannschaft fabriziert hat, kann man zwar im Großen und Ganzen unter dem Banner Black Metal laufen lassen, doch die Ausschweifungen in andere Sphären sind einfach unglaublich perfekt getroffen.
Nach dem Violinen Intro "Ísa brots blómin milli hnignunar Marnars barna", das richtige Begräbnis Stimmung verbreitet, geht es mit "Morgunn í grárri vindhjálmars þoku við Berufjörð" los, da wird erst mal zu hymischen Klängen mit tiefer Stimme eine Story erzählt, bis dann erstmals der Black Metal von der Leine gelassen wird und es dann auch recht harsch wird. Danach steht mit "Velkomin í lífið, ávarpar maðr sjálfan sig" ein opulentes, über 12 Minuten langes Stück an, dass auch diese düstere und geheimnisvolle Grundstimmung in sich birgt, aber zudem auch mit griffigem Riffing zu Gefallen weiß. Wenn dann im Mittelpart nur das Piano erklingt, fühlt man sich wie in andere Welten versetzt, es geht schon fast träumerisch vor, wie man sich hier fühlt, doch nach leichtem Donnergrollen wird es wieder eisig in den Riffs. Aus der Ruhe wird man mit "Haka kleifir berja ok brjóta við enda langrar ferðar sinnar" gerissen, da es hier ohne Vorwarnung mit rasendem Black Metal startet, der dann mehr ins Mid Tempo herunter geschraubt wird, aber dank der hämmernden Double Bass und den Screams nicht an Härte verliert. Folk / Black Metal, diese Bezeichnung trifft bei "Lifðu með öðrum, með þínum eigin" voll zu, das ist hymnisch, bombastisch und trotz alledem eisig wie im hohen Norden. Völlig ohne Instrumente kommt "Eigi hefr á augu, unnskíðs komit síðan" aus, so eine Nummer ist zwar recht ungewöhnlich, kann aber auch durch den Wechsel aus Solo und Chor Gesang punkten. Schleppend und träge eröffnet danach "Margt breytist fyrir orð völvanna", birgt zudem ein paar verträumte und akustische Parts in sich, bevor es gegen Ende zu erbarmungslosem Geballer ausartet. Mit fast schon warmer Atmosphäre beginnt "Við fundum nýtt heimili, langt burtu í vestrinu" doch dann werden die Vocals immer harscher, bis dann wieder so ein aggressiver Ausbruch erfolgt, dann rollt wieder fett die Double Bass und ganz gemächlich wird es am Ende des Stücks wieder ruhiger. Am Ende packen die Kieler mit "Þat er stormr ok bláköld vatnssmíðin litar regna borg" noch einen richtig dramatischen Song aus, der alles in sich hat, was eine abwechslungsreiche Nummer ausmacht.
Dieses Debüt ist einfach ein wahnsinnig umwerfendes Album, das nicht nur mit über 70 Minuten Spielzeit massig was fürs Geld bietet, sondern den Hörer jede Sekunde fesselt und begeistert. Phantastisch kann ich da nur sagen.

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.