MARCO GLÜHMANN - A Fragile Present

06 marcogluehmann

VÖ: 14.06.2024
(Gentle Art Of Music/Soulfood)

Genre: Art Rock

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MARCO GLÜHMANN

SYLVAN zählen sicher neben RPWL zu den Aushängeschildern des Art Rock aus deutschen Landen. Derzeit befinden sich die Hamburger nach „One To Zero“ in einer kreativen Pause, wobei zwischen den letzten Alben schon große Zeiträume lagen. Den Freiraum nutzen jetzt die verschiedenen Mitglieder, um sich Soloaktivitäten zu widmen. Im letzten Jahr brachten Gitarrist Johnny Beck und Keyboarder Volker Söhl das eher elektronisch geprägte Projekt VIOLENT JASPER an den Start, nun zieht Sänger MARCO GLÜHMANN nach. Wohin geht die Reise auf Alleingang „A Fragile Present“?

Schon alleine die Gastauftritte lassen erahnen, dass der Apfel nicht allzu weit vom Stamm fällt. Was schon daran liegt, dass er sein Debüt auf Gentle Art Of Music veröffentlicht und damit Kontakt zu Szenemitgliedern hat. Neben seinem Bandkollegen Beck zeichnet sich Kalle Wallner von RPWL für einen Großteil der Gitarrenarbeit aus. Deren Bassist Markus Grützner ist neben Tommy Eberhardt Teil der Rhythmusgruppe.
Eine ganz besondere Kollaboration gelang im letzten Track „My Eyes Are Wide Open“, bei dem er MARILLION-Gitarrist Steve Rothery gewinnen konnte. Gerade die schwebenden Synthesizer im Refrain lassen an das Neo Prog-Flaggschiff denken, während der Meister selbst für ihn typische Leadfills und Soli beisteuert, sein Händchen dafür ist großartig, sein Ton nach wie vor unverkennbar.

Lange Leadpassagen bestimmen auch den Auftakt, welcher dann eher ruhig und spacig mit feinen Akustiktupfern weiter gleitet. Billy Sherwood von YES veredelt den Chorus dann mit einigen für seinen derzeitigen Arbeitgeber typischen Gesangsharmonien und macht deutlich, dass die Vocals hier mehr im Vordergrund stehen. In der Tat gibt es keine ausufernden Longtracks oder Instrumentals, Glühmann steht hier klar im Vordergrund. Bestes Beispiel sicher das leicht flirrende „For A While“, welches sich in einer traumhaft schönen Melodie ganz weit öffnet.

So sind es die eher spartanisch arrangierten Lieder, wo er sich voll ausleben, und seine Fähigkeiten unter Beweis stellen kann. „Fast nur mit Klampfe gerät „Reach Out“ sehr schön wie auch die Pianoballade „At Home“. „Running Out Of Time“ ist ein weiteres Beispiel dafür, wobei die Nummer durchaus psychedelisch verspielt daher kommt und auch mit ausuferndem Solo aufwartet, unter welches der Sänger noch seine Stimme legt. Ähnlich blubbernd gerät „Look At Me“, das zudem mit Synthstreichern hantiert, was eine interessante Atmosphäre einbringt.

Ähnlich opulent fällt das wuchtig beginnende „Faceless“ aus, welches die eher rockigere Seite betont, eine Karte, die der Sänger auch gerne mal spielt auf „A Fragile Present“. Bereits der zweite Song „Never Say Goodbye“ könnte in der Art auch von BLIND EGO stammen, mit denen er im Herbst tourt. Und „Black The Shades Out“ verknüpft diese beiden Ansprüche in einer Komposition, treibt und schwebt in einem und lässt trotzdem Raum für die tolle Stimme. Wer mit den Referenzbands etwas anzufangen weiß und gesangliche Klasse gerne im Mittelpunkt sieht, findet hier einiges.

7 / 10

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