AEON ZEN - The Face Of The Unknown


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VÖ: bereits erschienen


Homepage:
http://www.aeonzen.com
Myspace:
http://www.myspace.com/alsoeden


Ganz so unbekannt ist das Gesicht hinter AEON ZEN nicht, außergewöhnlich ist die Person Rich Hinks aber immer noch. Das Multitalent aus Cambridge ist gerade mal 21 Jahre jung und gilt als einer der Hoffnungsträger der englischen Prog-Szene. The Face Of The Unknown stellt das zweite Album seit dem 2009er Werk A Mind`s Portrait da und wurde von Hinks im Alleingang geschrieben, eingespielt, produziert, gemixt und ist unter seinem eigenen Label Time Divide Records erschienen. Alles in allem schon auf dem Blatt Papier, respektive Bildschirm, eine reife Leistung des Jungspunds. Zusätzlich konnte er wie schon beim Debüt, eine Reihe an Gastsängern verpflichten, als da wären: Nick D`Virgilio (SPOCKS`S BEARD), Jem Godfrey (FROST*), Michael Eriksen (CIRCUS MAXIMUS), Andi Kravljara (SILENT CALL) und John Tatum von EUMEIRA. Selbst am Mikro versucht sich Hinks nur an drei seiner Songs, also die balladesken Prog-Songs "You`re Not Alone", "My Sacrifice" und "Start Over". Ist im Prinzip auch ganz gut so, da sein etwas dünner Klar-Gesang um einiges ernüchternder ausfällt, als die Performance seiner Freelance-Sänger. Musikalisch bewegen sich die zehn Tracks, welche zwischen zehn und knappen vier Minuten pendeln, im leicht neo-klassischen Prog-Metal (viele Keyboards und virtuose Gitarren Eskapaden), bereichert um dezente Siebziger Prog-Rock Schlenker. Haupteinfluss sind dabei DREAM THEATER zur Images And Words Phase, was sich in vielen Arrangements und im gesamten Soundbild widerspiegelt ("Visions", You`re Not Alone"). Ein bisschen THRESHOLD findet man im langen, sehr breaklastigen Opener "Salvation" und luftige keyboardschwangere Kost wie der atmosphärische Titelsong lassen auf eine Vorliebe für FROST* schließen. Das Album ist so konzipiert, das es einerseits mit komplexen Arrangements aufwartet, gleichzeitig aber auch songdienlich bleibt, sodass Stücke wie das von Jem Godfrey verheißungsvoll gesungene "Natural Selection" oder das achtminütige "Crystal Skies recht nachvollziehbar bleiben und direkt beim ersten akustischen Einlauf hängen bleiben. Ehrlicherweise gelingt dieser Spagat zwar nicht immer, das lange Eröffnungsstück beispielsweise ist zuallererst mal komplex inklusive kleiner Refrain-Melodieinseln, mit den folgenden Songs gelingen Hinks dann aber für Prog-Verhältnisse recht eingängige Stücke. Produktionstechnisch könnte The Face Of The Unkown ein bisschen mehr Druck haben, allerdings kommen die stimmlich übrigens recht nah beieinander liegenden Sänger (alle melodisch clean) und vielen Keyboard / Synthie Einsätze dafür sehr transparent und luftig rüber. Auch wenn es sich im Falle Rich Hinks um ein außergewöhnlich junges Talent handelt, sollte man nicht verschweigen, das die Musik im direkten Vergleich zu DREAM THEATER, THRESHOLD und FROST* qualitativ noch nicht dieselbe Hitdichte erreicht und die Referenzen vom Songwriting bishin zur Technik (natürlich) einige Runden Erfahrung mehr zu bieten haben. So bleibt unterm Strich ein gutklassiges Prog-Album von einem aufstrebenden Talent stehen, welcher in den nächsten Jahren und mit viel Fleiß durchaus in der Lage sein könnte, seinen Lehrmeistern das Wasser reichen zu können.

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