BIG SUN - Rite De Passage
VÖ: 28.06.2024
(Mighty Music)
Style: Hard Rock
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BIG SUN
Was zunächst rein oberflächlich betrachtet wie der Name einer Hollywood-Hairspray-Rock Band klingt, geht viel tiefer, hat seinen Ursprung weit in der Vergangenheit, der Bandname bezieht sich auf eine in Skandinavien gegründete Geheimloge. Alle drei Mitglieder gelten als Nachkommen der in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts gegründeten Logo, womit sich der Kreis von der Vergangenheit in die Gegenwart schließt. Ihrer Herkunft nach kommen die drei anonym bleiben wollenden Musiker aus Dänemark.
BIG SUN haben ein bunt gemischtes Musikspektrum in Petto: AOR, Prog, Rock, Pop und Metal im Sinne skandinavischer Acts der Sorte NIGHT FLIGHT ORCHESTRA, MERCYFUL FATE oder GHOST komprimiert auf eine Gesamtspielzeit von 32:35 Minuten, geben sich beim Dänentrio ihr Stelldichein, womit die Hörerschaft harter Klänge eine extrem abgedrehte Mischung erwartet.
Zeitweise mangelt es an Eigenständigkeit, ein andermal sprudeln die Ideen nur so. „The Sun“ ist eine von dynamischen Riffkaskaden vorwärts getriebene im weiteren Verlauf Progressive Stimmungs-, Rhythmus und Tempowechsel einbauende, hingebungsvoll von Chorgesängen umrahmte Anpreisung der Sonne, kombiniert durch verpoppte Sequenzen und King Diamond-artigem Gesang. „Stronger Than Anyone“ erinnert an eine Kreuzung aus NIGHT FLIGHT ORCHESTRA, BEE GEES und ABBA. „I Was Loving You“ erinnert mit eingängigen Melodic Pop-Rock-Rhythmusfolgen und Faustreck Passage an Skandinaviens AOR-Könige NIGHT FLIGHT ORCHESTRA, „Lovers Die At Midnight“ als erste Videosingle ausgekoppelt erinnert irgendwie an GHOST, „The Sun“ geht 1:1 als MERCYFUL FATE-Klon durch, „Directions“ zeigt, wieviel wahres Potential in der Band steckt. Gewisser Wiederkennungswert ist bei dem Dänentrio ebenfalls vorhanden. Eine Huldigung des ägyptischen Sonnengottes „Ra Horaktus“ basierend auf Industrial-Grundgerüst mit aberwitzig schnellen Speed n' Roll-Tempoattacken die nahtlos fließend in Chanson-Gesängen übergeht ist ebenfalls vertreten. - Nette Idee!
Unabhängig davon, wie man dieser skurillen Mischung nun gegenüber steht, das Trio kann was und darauf kommt es schließlich an. Zwar ist noch nicht alles Gold was glänzt, doch muss Kunst auch nicht immer einfach zu verstehen sein, weil sie genügend Raum für unterschiedliche Interpretationsmöglichkeiten lässt. 7/10