ROBERT JON & THE WRECK - Red Moon Rising

07 robertjon

VÖ: 28.06.2024
(Journeyman Records/Mascot)

Genre: Blues/Americana

Homepage:
ROBERT JON & THE WRECK

So langsam wird das Output des Mannes beängstigend, denn gerade mal ein Jahr nach dem starken „Ride Into The Light“. Da bleibt kaum Zeit, um das Line-Up zu ändern, so dass man dieses Mal wieder in unveränderter Besetzung antritt, und sich auf zahlreichen Konzerten eingespielt hat. Mit dem Major Deal bei Mascot sind plötzlich auch Headliner-Gigs möglich, auch wenn der Durchbruch immer noch auf sich warten lässt. Mal sehen was ROBERT JON & THE WRECK mit Album Nummer Neun, „Red Moon Rising“ so gelingen kann.

Das beginnt natürlich druckvoll, wie man es erwarten konnte, angenehm rock´n´rollig galoppiert „Stone Cold Killer“ , nimmt sich kurz vor dem euphorischen Refrain etwas zurück. Jener explodiert mit feinen Backgroundchören seiner Mitstreiter, während Robert Jon Burrison rau und erdig röhrt. Allerdings stehen die anderen Stimmen etwas im Hintergrund, da die Produktion noch komprimierter ausfällt als die des Vorgängers, die ich seinerzeit schon bemängelt habe.
Da kenne ich von Kevin Shirley an den Reglern anders, der schon jüngst bei JOANNE SHAW TAYLOR nicht so differenziert abmischte wie von ihm gewohnt. So können sich die gelungenen Arrangements nicht so entfalten, wie sie sollten, alles erscheint ein wenig gleichförmiger. Auch wenn alles mehr Volumen hat, vermögen sich die einzelnen Instrumente nicht so in Szene zu setzen. Den sanften Songs mangelt es an Tiefe, während anderseits manches kantiger rüber kommen könnte.

Dabei wissen der Barde und sein Anhang ihr irgendwo zwischen Blues und Retro – sowie Southern Rock angesiedeltes Gebräu ziemlich breit aufzustellen. Ähnlich treibend wie im Opener geht es beim Riff Rocker „Hold On“ zu, wobei ich die flankierende Orgel gerne dominanter gehabt hätte. Die LED ZEP-Schlagseite hat man nicht gänzlich über Bord geworfen, hat sie mit „Rager“ bei den Bonustracks versteckt.
Vom selben Groove, wenn auch schwerfälliger ist das Titelstück, wo mit Effekten nicht gegeizt wird und ein paar Haken geschlagen werden. Noch schwermütiger folgt „Dragging Me Down“ mit feinen melancholischen Riffs und einem weiten Refrain, welches RIVAL SONS gut zu Gesicht gestanden hätte. Bei „Trouble“ einem der kernigsten Lieder standen wiederum WHITESNAKE Pate, allerdings handelt es nicht um ein Cover aus deren Fundus.

Von den ruhigen Nummern sticht „Ballad Of A Broken Hearted Man“ heraus, das an die Cowboy-Phase von BON JOVI Ende der Achtziger und Anfang der Neunziger angelehnt ist. Das düstere Grundriff, die lässige Klampfe und die getragene Stimmung haben die selben interessanten Ansätze, die im Rock damals etwas verpufften. Überhaupt ist die Westcoast-Attitüde von „Ride Into The Light“ anderen Klangfarben gewichen, mir fehlen auch die ganz großen Melodien.
„Help Yourself“ verortet sich mit viel Piano und ungestümen Chören eher in der Bar. Umso überraschender das fast fröhliche „Down No More“, mit coolen Leads und Farfisa-Orgel. Großes Feeling scheint dann bei „Worried Mind“ durch, nur Akustische und Harmonika evozieren Americana. Davon hätte „Red Moon Rising“ mehr benötigt, vielleicht sollte ROBERT JON & THE WRECK beim nächsten Mal die Kompositionen etwas mehr reifen lassen.

7 / 10

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.