KRYPTOS - Decimator


VÖ: 05.07.2204
(AFM-Records)

Style: Heavy Metal/Thrash Metal

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KRYPTOS

Indiens Heavy Metalforce KRYPTOS meldet sich mit ihrem siebten Studioalbum zurück und bleibt dem eingeschlagenen Weg erwartungsgemäß in aller Regel treu.

KRYPTOS gehören mittlerweile zu jener Sorte Liveacts an dem kein echter Metalfan vorbeikommt, erinnere mich dabei gern ans Taunus Metal-Festival, wo man die Bühne gewaltig zum Beben bringend sogar zeitweise Moshpits auslöste! Statt lang und ausschweifend machen KRYPTOS ihr Ding diesmal kurz und in aller Form präzise, der längste Song beinhaltet gerade mal 4:23 Minuten Spielzeit.

KRYPTOS können sich das aufgrund ihres großen Potentials erlauben. „Sirens Of Steel“ zeigt klare IRON MAIDEN-Kante, „Fall To The Spectres Gaze“ geht angetrieben von sattem Riffing und feiner Melodieführung als klassischer Hymnenkracher durch. Langsameres Tempo fahrende Faustreck-Groover im Stil von „Turn Up The Heat“ (hat ein bisschen was von HAMMERFALL) „We are The Night“ und „Pathfinder“ gehören beim Bangladesh-Vierer natürlich dazu. Dem gegenüber stehen flott auf's Gaspedal tretende Heavy/Thrasher- die haben sich KRYPOS für Albumhälfte zwei aufgehoben, siehe der als effektiver Livesong killende Titeltrack „Decimator“, dem sich mit „In The Shadow Of The Blade“ noch ein dynamischer Melodic- Heavy/Thrasher anschließt. Die Gitarren kommen erdig, und Nolan Lewis' kraftvoller Gesang klingt bissig wie gewohnt doch irgendetwas ganz entscheidendes fehlt. Knackig fett rockend inklusive Backgroundshouts fräst sich das schwungvoll dynamische „Electrify“ durch die Boxen. „Solaris“ bildet die verspielte Kurz-Blaupause zum geistigen Verweilen in der Chilloutzone.

Das mag sich vielleicht vielleicht alles schön anhören, doch ein gravieendes Hauptmanko an diesem Tonträger gibt es: Insgesamt gesehen wiederholt sich das Schema zu oft. Zeitweise fehlt es dem Tonträger an gewohnt krachender Härte der Vorgängeralben „The Ark Of Gemini“, „The Coils Of Apollyon“, „Burn Up The Night“ und „Force Of Danger“, weshalb dieses Album trotz eingängiger Songstrukturen recht gefällig ist, leider nicht auf ganzer Linie durchweg überzeugt. Wo sind bloß die Thrashattacken für die KRYPTOS bekannt sind, geblieben?

Zwar ist kein wirklich schlechter Track am Start, - eine Art Überhymne fehlt jedoch allerdings ebenso. Zeitweise driftet es gar in solide Qualität nach bewährtem Stilmuster ab. Zwingendste Nummer ist der Titeltrack selbst. Knapp 32 Minuten Gesamtspielzeit sind bei aller Liebe zur Musik doch etwas kurz geraten, weshalb einiger Abzug in der Endwertung unvermeidbar ist. So gern ich das sympathische Quartett aus Bangalore mag, bleibt am Ende doch das etwas ernüchterndende...

Fazit: KRYPOS untermauern ihren Status mit dieser Scheibe konsequent, können ihn allerdings auch nicht weiter ausbauend in höhere Regionen katapultieren. 7,5/10