SOULBOUND – ObsYdian

07 Soulbound

VÖ: 26.07.24
(Metalville/Rough Trade)

Genre:
Melodic Industrial Metal

Homepage:
SOULBOUND

Im 15. Jahr ihres Bestehens veröffentlichen die Bielefelder SOULBOUND jetzt ihr viertes Studioalbum. Agierte man stilistisch auf den ersten beiden Alben („Towards The Sun" 2012 und „Myllennium" 2015) noch eher im Alternative Metal, sorgte man durch die Zusammenarbeit mit Chris Harms (LORD OF THE LOST) zum dritten Album „Addicted To Hell“ (2020) für eine Kurskorrektur in Richtung Melodic Industrial Metal oder wie es die Band selbst bezeichnet, den „We don't give a Fuck Metal“. Mit „obsYdian“ schlägt das Quintett jetzt ein weiteres Kapitel auf. Inhaltlich setzt man sich über die 12 Songs (+ Instrumentalintro) hinweg intensiv mit den eigenen inneren Dämonen über sozialkritische Aspekte, sowie verschiedenster persönlicher Betrachtungen zu Themen wie Abschied auseinander. Beginnend mit dem Albumtitel gebenden Intro, eröffnet sich der erste Song „Burn“ FIVE FINGER DEATH PUNCH-Like und erinnert durch eine gewisse Aggressivität im Gesang und eben den Beat stark an Rob Zombie mit seiner Kombo WHITE ZOMBIE aus den 80er/90ern. Mit „Insane“ folgt das erste im Modern Metal meets Industrial angesiedelten Liedgut mit interessant gestaltetem zweistimmigem Gesang von Johnny Stecker. Cheesy Synth-Pop Elemente und ebensolche Beats herrschen bei „Forever The Dark“ vor. Absolut tanzbar und Airplay-tauglich, aber auch Geschmackssache. Ähnliches gilt für „Lioness“, das durch seine Nähe zu LOTL und LORDI auffällt. Das diese Art von Zusammensetzung auch mich ansprechen kann zeigt „Paralyzed“ auf, das durch seinen treibenden Beat deutlich forscher zur Sache geht und zu keiner Zeit seinen catchy Akzent verliert. Die vorab ausgekoppelte Single „Saint Sinner“ unterstreicht erneut die musikalische Ausrichtung von SOULBOUND und ihrem Melodic Industrial und zählt zu meinen Albumhighlights. Der Song „Remain“ am Ende ist zweigeteilt und stellt die ruhigere Seite der Kombo eindrucksvoll dar. Im Gesamten geben sich hier hymnenhaft arrangiert, über zehn Minuten hinweg, Epic und Emotionalität die Klinke in die Hand.

SOULBOUND verstehen es auf „obsYdian” Genre übergreifend zu agieren und lassen die Grenzen verschiedener Stile gekonnt ineinander überfließen oder stellen sie gegeneinander, ohne dass die sich beißen. Für Spannung ist definitiv gesorgt.

FFO: LORD OF THE LOST, FIVE FINGER DEATH PUNCH, ROB ZOMBIE, EISBRECHER, LORDI, DYMYTRY, PAIN, LACRIMAS PROFUNDERE.

Punkte: 8/10