ALARMBABY - Chaos

ALARMBABY – Chaos

07 Alarmbaby

VÖ: 19.07.24
(Drakkar Entertainment)

Genre:
Punk-Rock / Indie-Rock

Homepage:
ALARMBABY

Punkrock verspricht die etwas dürftige Promo Info des Labels. Diese Bezeichnung wird den zwölf Tracks von ALARMBABYs zweitem Album „Chaos“ jedoch nur bedingt gerecht, denn die Mannheimer klingen bestenfalls in etwa so sehr nach Punk wie die Hamburger Kollegen von SWISS & DIE ANDERN, ohne mit diesen jedoch viel gemeinsam zu haben. Vielmehr gibt es auf „Chaos“ eine ambitionierte Mischung aus Indie-Rock, räudigem Rock’n‘Roll, etwas Pop und ja, schon auch ner Kelle poppigem Punkrock, welche von der ausdrucksstarken Stimme von Sängerin und Aushängeschild Mary-Ann jederzeit erstklassig und vor allem zeitgemäß in Szene gesetzt wird. Apropos zeitgemäß, auch die äußerst druckvolle und moderne Produktion passt perfekt zum Gesamtbild aus Riot Girl mäßiger Fuck You Attitude und poliertem Glitzer Image. Während der Opener „Chaos“ eher brachial daherkommt, werden im folgenden „Jetzt geht’s ab“ direkt alle Register gezogen und diverse moderne Einflüsse wie Crossover der 90er, Industrial Sound und Sprechgesang verwurstet. Das macht schon Laune! Auch die restlichen zehn Songs sind extrem abwechslungsreich geraten, sodass es tatsächlich sehr schwer fällt eine Schublade für ALARMBABY zu finden, aber wer will das schon … Während Songs wie „Irgendwo“ und „Zurück zu mir“ schon fast poppig daherkommen, wird bei „Rock’n’Roll ist tot“, „Prokrastination“ ordentlich aufs Gaspedal getreten. Die beiden Songs „Guten Tag auf Wiedersehen“ und „Broken Hearted“ transportieren sogar ein gewisses 80ies und NDW Feeling. Richtig Spaß machen mir aber vor allem die beiden straighten Punk Rock Songs „Erwachsen sein“, was auch durchaus aus der Feder von den female fronted Überfliegern DEINE COUSINE stammen könnte, sowie das poppige-punkige „Ohne dich“. Erwähnenswert sind im Übrigen noch die durchgängig sehr direkten Texte, welche allerdings auch keine lyrischen Glanztaten darstellen. Klare Ansagen wie „Fuckboy“ oder die deutliche Ablehnung von Angepasstheit und Vernunft in „Erwachsen sein“ unterstreichen aber perfekt die rebellische Haltung, welche die Band offenkundig transportieren möchte. Alles in allem eine gelungene Scheibe, welche den Hörer trotz ihrer Vielfalt niemals überfordert und durchaus zum mehrmaligen Auflegen animiert.

Punkte: 7,5/10

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