CRADLE OF FILTH - Darkly, Darkly, Venus Aversa


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VÖ: 29.10.10
(Peaceville Records)

Homepage:
www.cradleoffilth.com

Als es bei CRADLE OF FILTH mit düsterem Keyboard Sound von Ashley Jurgemeyer in "The Cult of Venus Aversa" losgeht, bin ich und alle Fans von Sänger Dani Filth wieder sofort aus dem Häuschen, was dann aber in dem Song losbricht, ist ein Gebolze, dass ich eigentlich in dieser flotten Art nach den letzten Alben gar nicht erwartet hätte. Mit voller Wucht knallen einem die Blast Drums von Marthus entgegen, die Riffs von James McIlroy und Paul Allender scheinen einem von Beginn an zersägen zu wollen und Dani hat mit seinen hellen und unvergleichlich geilen Screams mich auf jeden Fall sofort in seinen Bann gezogen. Natürlich ist klar, dass CRADLE OF FILTH nicht eine stumpfsinnige Prügelorgie veranstalten, sondern immer gekonnt das Tempo verschleppen und dabei dämonischen Bombast aufkommen lassen. Stark zudem, wie der Bass von Herr Pubis in "One Foul Step From the Abyss" klasse rüber kommt, anfangs sind COF wieder bombastisch düster, es tummeln sich massenhaft Double Bass Attacken und dazu wird auch wieder in Sachen Speed Vollgas gegeben, was sich aber wieder höllisch stark mit den treibenden Mid Tempo Parts und dem phänomenalen Key Teppich paart. Ohne Vorwarnung wird in "The Nun with the Astral Habit" sofort geprügelt, was das Zeug hält, das hymische Keyboard ist ein super Begleiter, doch wenn es ins Up Tempo herunter geht, kommen die messerscharfen Riffs spürbar schneidend aus den Boxen und eine Prise Thrash Hooks sind hier auch zu erkennen. Dazu Dani’s Gekeife und düsterer, fast schon an Sprechgesang grenzende Vocals vermischen sich hier explizit zu einem Erlebnis. Eine brutal bombastische und orchestrale Härte wird mit "Retreat of the Sacred Heart" von der Leine gelassen, dann wieder diese unglaublichen Blast Ausbrüche, die alles wegblasen, bevor die groovende Aggression das Ruder übernimmt, aber immer wieder von gewaltigen Ballerausbrüchen versetzt ist. Dagegen eröffnen sanfte Piano Klänge "The Persecution Song", der dann in düsterer und stampfender Manier kommt, das ist großes Horror Kino für die Ohren, bevor es danach mitunter in treibendes Mid Tempo übergeht und dann auch brutal geprügelt wird. Super geiler Song mit reichlich Abwechslung. Mit "Deceiving Eyes" wird es wieder richtig fett, Riffs, Keys, Tempowechsel ohne Ende und einen Sänger, der einfach genial ist. Die Keys lassen das Geballer am Anfang von "Lilith Immaculate" richtig dramatisch klingen, Dani’s heller Scream wieder ein Brett, bevor es prügelnd weiter geht, dann kommen die fordernden, weiblichen Vocals hinzu, die das Ganze etwas auflockern und ja, sogar melodische Passagen sind hier zu finden. Der Mix aus treibender Kraft, flotten Passagen und düsteren Parts ist in "The Spawn of Love and War" erneut perfekt getroffen, diese Blasts sind einfach eine Wucht, die man auch gleich danach in dem Brett, genannt "Harlot on a Pedestal" wiederfindet. Mit melodischem Groove ausgestattet wirkt "Forgive Me Father (I Have Sinned)" fast schon leicht Gothic angehaucht und ist sozusagen der "brävste" Song des Albums, wo auch die Dame wieder zart und sinnlich ins Mikro haucht. Wie eine düster erzählte Story beginnt "Beyond the Eleventh Hour", das dann noch mal alles gibt, Bombast, riffige Härte, genug Düsterparts und einen Dani, der hier noch mal alles gibt. Damit sind die über 62 Minuten dann auch leider schon zu Ende, CRADLE OF FILTH haben eine wirkliche Horror Show der besten Art hingelegt, das wird alle Black Metaller von der ersten Sekunde ansprechen und mit so einem Album in der Hinterhand ist der Kampf um die Black Metal Krone neu entfacht.