BUZZOV*EN - Sore

VÖ: bereits erschienen
(Metal Mind Productions)
BUZZOV*EN´s zweites Album Sore ist so ziemlich der heftigste Scheiß, der mir seit langem untergekommen ist. Ashley Williamson (Drums), Kirk Fisher (Vocals, Gitarre), "Buddy" Apostolis (Gitarre) und Bassist Brian LeDarrell Hill zählen neben EYEHATEGOD zu den Mitbegründern des Sludge-Genres. Derber Thrash, dreckiger Punk und Ur-Hardcore der Marke BLACK FLAG / COC treffen auf mahlenden und ultraschweren Doom und drogenvernebelte Psychedelic-Elemente. Sore stellt den Karriere-Höhepunkt der aus North Carolina stammenden Kaputtniks da. Konstantes Touren zum Vorgängeralbum To A Frown zahlt sich aus und weckt das Interesse von Roadrunner Records. Leider verwirft sich die Band, die berüchtigt für ihre extrem gewalttätigen Gigs ist, mit dem Label auch gleich wieder. Eine geplante Europa-Tournee mit NEUROSIS wird zum großen Unmut der Band gecancelt, die Truppe anschließend gedropt. Fortan hält Bandkopf Kirk Fisher BUZZOV*EN, mit veränderten Line Up, einigen Split-EP`s und einem weiteren Album (...At A Loss), mehr schlecht als recht am Leben, bis 2001 endgültig der Sargdeckel zuknallt. Die vorliegende Neuauflage inklusive Bonus CD, mit vier weiteren Songs aus der Sore-Session, ist, selbst 16 Jahre (!) nach seiner ersten Veröffentlichung, definitiv härter als 99,99 % ALLER Brutalo-Truppen und zeigt neumodischen Death-, Thrash- und Black-Metalern und vor allem den ganzen unsäglichen "Core-irgendwas" Bands, wie sich ein eisenharter Mittelfinger anzuhören hat. BUZZOV*EN haben auf Sore gefühlte drei Riffs in drei Songformate gepresst: eruptiv-schnell, erdrückend-langsam und ein Mix aus beidem. Zwischen den zwölf absolut wahnsinnigen Kompositionen gibt es Horror-Film Samples, die zur Überleitung dienen und für Fisher lediglich den Zweck hatten, zwischen den Krachsalven nicht mit dem Publikum labern zu müssen. Stellt euch ungefähr folgendes vor: vier kaputte Typen, vollgepumpt mit schlechten Drogen und Aggressionen, steigen in eine Rostlaube, verursachen einen heftigen Totalschaden, prügeln sich anschließend noch mit der Polizei und gehen dann völlig damaged in den siffigsten Proberaum der Stadt, um "Musik" zu machen. Dieser mächtige Fuck-Up, bestehend aus rollenden Drums, ultraschweren Gitarrenriffs, nervenzerreißenden Feedback-Orgien, Thrash / Hardcore Sprints und obendrauf manisch-hasserfüllter Kreischgesang; das ist Sore. Die Lyrics handeln allesamt von Hass, Drogen, Depressionen und Gewalt und dürften bei fast allen Bandmitgliedern nicht einfach nur aus der Luft gegriffen sein. Krachfetischsten, die zu EYEHATEGOD in romantische Stimmung geraten, bei SUPER JOINT RITUAL Liebe machen, mit SUNN O))) entspannen und frühe NEUROSIS verehren, haben mit BUZZOV*EN ab sofort eine neue-alte Lieblingsband. Funktioniert aber auch prima zum Nachbarn / Eltern / Freundin erschrecken (endlich mal wieder!), oder ganz einfach auch als Mutprobe, wie oft man diese Kakophonie des Wahnsinns am Stück hören kann, ohne selbst eingeliefert zu werden. Für musikalische Feingeister!
        
        
