PHAETON - Wielder Of The Steel


VÖ: 30.08.2024
(Gates Of Hell Records)

Style: Heavy Metal

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PHAETON

Phaeton ist eine Bezeichnung aus der griechischen Mythologie die sich auf den Namen des Sohnes von Helios den griechischen Sonnengott und eines der Pferde von dessen Schwester EOS bezieht das ebenso heißt. Ein Planet unserer Galaxie, des Sonnensystems, den es vor langer Zeit mal gab trägt diese Bezeichnung auch. Gleichnamige Band PHAETON aus dem United Kingdom hat sich unverrückbar dem Oldschool Heavy Metal Genre verschrieben, der sowohl massiv episch True als auch deftig Power-Speedig mit Saft auf der Wumme aus den Boxen röhrt.

MERCYFUL FATE, IRON MAIDEN, CIRITH UNGOL, MANOWAR, VIRGIN STEELE und OMEN-Einflüsse kreuzen sich zu einer vielseitigen Mischung, bei der sich spätestens am Gesang von Gitarrist Vrath die Geister scheiden, der sichtlich um Flexiblität bemüht ist, bei „Vanguard Of The Emperor“ zwischendurch mittels Hintergrundchorälen Unterstützung bekommt. Mal Klarton, dann kehlig, ein andermal garstig, dann wieder ausufernd theatralisch. Anstatt feinfühlig ist der Gesang dennoch prägendes Merkmal einer Band, die es kann. Ok, eine schleppende Nummer wie „For The Greater Of Good and Evil“ wo das Timing nicht immer so doll harmoniert während auch der Gesang über weite Strecken vermehrt heftig ins Straucheln gerät, offenbart auch Schwächen. Abwechslungslosigkeit lässt sich der Band allerdings nicht vorwerfen, darum ist sie durchaus bemüht, was sowohl den Gesang wie auch Songstrukturen ihrer Acht auf 'Wielder Of The Steel“ vertretenen Konstrukte betrifft. Die Stärken von PHAETON liegen vor allem bei den schnellen in der Mehrheit befindlichen Songs wenn es geradlinig fließend rasant nach vorne geht. Feingeister werden mit dem teils harrschen alle Facetten auslotenden Gesang erwartungsgemäß nichts anzufangen wissen. Traditionsmetaller die ihre Musik gern richtig flexibel mögen, hingegen umso mehr. Die sollten an Kompositionen Marke „Vanguard Of The Emperor“, „“Phaeton Must Fall“ sowie dem raumgreifenden Longtrack-Epos „Wielder Of The Steel“ Gefallen finden, das starken Schlußpunkt unter ein gelungenes Debüt setzt. Auch der heroisch episch durch lockere Grooves und feinfülige Leadsoloschleifen eröffnete, anschließend massiv in den Hintern tretend flotte zwischenzeitlich Freiraum für Filigranleadsoli lassend variable Stimmungsfelder integrierende Epic Brecher „Blasphemers“ weiß zu beeindrucken.

Nichts für Soundfetischisten, die ihre Musik digital weich und clean durch gespült mögen, sondern Leute, denen Werte wie Heavyness, Dampf auf dem Kessel, an den Wurzeln orientiert und Finesse etwas bedeutet. Schubladen orientierte Kapellen gibt’s gerade im Epic Metal-Genre genug, doch welche die aus der Reihe fallen, zu wenig, weshalb PHAETON sich gerade für jene lohnen, die auf Entdeckungsreise gehen wollen, sich eben nicht nur an Genre bekannten Strukturen fest fahren. Eintönig, langweilig-dröge und phantasielose Bands gibt’s hinreichend zur Genüge.

Fazit: Interessanter Genre-Tobak, der nicht einem jeden gefallend polarisiert, durch Finesse, Abwechslung, Dynamik und ungeschliffene Rauheit besticht. 7,5/10

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