TOX - Prince Of Darkness/Tox
VÖ: Bereits erschienen
(GoldenCore Records/ZYX)
Style: Melodic Hard Rock/AOR
Homepage:
GoldenCore Records
TOX waren eine 1983 im Raum Stuttgart gegründete Melodic Hard Rockband, bestehend aus Sänger/Gitarrist Werner Dannemann (heute ein gefrakter Blues und Rockgitarrist), Drummer Peter Garattoni (der auch schon bei FLOATING OPERA und EULENSPYGEL aktiv gewesen ist, vor Kurzem verstorben) und Bassist Wolfgang Kallert. Das Erbe der Band besteht aus zwei in den Jahren 1985 und 1986 veröffentlichten Alben, die zu einer vollständigen Compilation zusammengefasst wurden. Obgleich das Coverartwork anderes vermuten lässt, handelt es sich bei „Prince Of Darkness“ um kein Heavy Metal, sondern Melodic Rock-Album.
„Prince Of Darkness“ geht als kultverdächtiger Titeltrack durch, der flotte Feger „Rosa Lee“ kombiniert klassische in lockerem Riffing und leicht von der Hand gehende Hardrock-Grooves. Nummern wie „Gambler On The Run“, „Power Of Love“ oder „Tell Me What To Do“ liegen im schleichenden Stampf Rhythmus rockend auf gleicher Ebene. „Heart Hearted“ sorgt für sanfte Balladentöne. „Leisure Time“ geht als tempomässig flott in Fahrt kommend schnellster Song ins Rennen, auch „Jump Over The Wall“ tendiert zu flotten Taktrhythmen.
Das zweite im Anschluss folgende Album 'Tox' wurde als Bonus drauf gepackt. Qualitativ zeigen sich erneut einige Stampfer „Keep On Riding My Horse“,wo der Gitarrensound etwas härter scheint. „Give Your Heart To A Lover“ zeigt Melodic Hard Rock in reinster Form, „I don't Wanna Lose My Aim“ geht es gemässigter an. „Turn It Up Now“ haut dafür mit stärkerem Grundriff rockend auf die Kacke. das dröge „Moving Back“ fällt gegenüber den anderen Songs stark ab, „Falling In Love“ rockt gediegen handzahm bluesig, hier zeigt Werner Dannemann sein Können als versierter Rock und Blues-Gitarrist. „I'm Gonna Find Myself in Jealousy“ outet sich als klassisches Singer-Songwriter Stück im schleppenden Blues, wird allerdings zeitweise ziemlich träge. „Sun Of Spain“ liefert den Beweis, dass echter handgemachter Rock am besten mit lässigem Drive, Melodie, punkt genauem Drumming und feurigen Rockriffs funktioniert. Der Blues-Evergreen „Still Got The Blues“ von GARY MOORE, den angeblich eine Krautrockband schon 1974 komponiert haben soll in Live-Version ist als nettes Beigabenstück vertreten, jedoch stellt sich hier die Frage, woher diese Version kommt (?) denn als TOX ihre beiden LP's draußen hatten, war der Song von GARY MOORE der den Song erst 1990 veröffentlichte, schließlich überhaupt noch nicht komponiert...? In CD/LP-Format gepresst, haben Liebhaber, Fans und Sammler die Qual der Wahl.
Fazit: Interessantes Sammelsurium für die Abteilung Melodic Hard Rock. 8/10