ANSOTICCA - Rise

VÖ: 05.11.10
(Rockfeld Records / SAOL)
Homepage:
www.ansoticca.com
Im Gothic Bereich ist in letzter Zeit schon vieles uninteressant und abgedroschen, da tauchen auf einmal ANSOTICCA auf und blasen frischen Wind in die fast stillstehende Szene. Mit einem mordsmäßigen Bombast eröffnet das Intro "A New Dawn" das direkt in das anfangs noch hart riffige "Endless Sacrifice" mündet. Doch wenn die unglaublich warme und liebliche Stimme von Sängerin Carie Van Heden erklingt, schmilzt man förmlich dahin. Die Keys von Maarten De Vries flechten aus dem Hintergrund einen breiten Sound Teppich, der Bass und die Gitarren sind meist sehr vertrackt und dieses Gemisch macht einfach hellhörig. Vor allem wenn es dann auch melodisch und eingängig zugeht, kommt der klasse Bombast auf und die begleitenden, männlichen, harten Vocals passen perfekt. Für eine "Gothic" Band sind die Riffs am Anfang von "Heaven Burns" verdammt hart, doch die süße Stimme, sanfte Key Klänge und ein paar weiche Samples machen etwas auf brav, dann holen ANSOTICCA zu einem stark bombastischen Teil aus, der wahnsinnig stark arrangiert ist. Das Titelstück "Rise" ist eine total sanfte Nummer, die sich dann in Mega Bombast steigert und es von Within Temptation auch nicht besser klingen könnte, da sind Könner am Werk, die gerade mal ihr Debüt am Start haben und so auftrumpfen, Hammer. Und wenn wir schon am Vergleichen sind, bei "I'm Alive" kann ich mir vorstellen, dass Nightwish ganz genau darauf achten werden, wie stark die Konkurrenz da schwere Geschütze in Form von monumentalem Gothic auffährt, sich aber nicht zu schade ist, auch mal hartes Riffing regieren zu lassen. "In Silence" ist gar nicht so ruhig, sondern fast schon orchestral, großartig ausufernd, da geben sich Keys, Samples und Gitarren ein perfektes Stelldichein, wozu mal ordentlich die Double Bass knallt und wo Caire mit ihrer Superstimme dem ganzen das Sahnehäuchen aufsetzt. Auf Groove und nicht so viel Gothic wird in "Faces (On Fire)" gesetzt, das fast ohne Keys, dafür aber mit treibenden Riffs straight nach vorne geht. Sinnlich, romantisch, fast schon balladesk geht es bei "Open Your Eyes" zu, danach wird wieder symphonisch und voller Bombast mit "Our Time" großes geschaffen. Auch in "Tears of a Clown" findet man neben den süßen Vocals von Carie diesen himmlischen Bombast, der sich mit progressiver Power vermischt und dann mit "Open the Gates" wieder ein Werk mit Wucht und viel Abwechslung zu kreieren, das alles bietet, was man als Fan sich wünscht und erwartet. Mit der fast durchgängigen Piano Ballade "Willing to Believe" wird man zum Träumen animiert und diese Stimme, ja, die geht unter die Haut. Mehr auf der harten Schiene, aber immer die richtige Portion Melodie an Bord hat "Weight of the World" und damit wird auch die knappe Stunde Spielzeit beendet.
Wie schon gesagt, was für ein Debüt, da kann sich die (Noch) Spitze des Genres warm anziehen, denn ANSOTICCA haben mit diesem Album zum Spurt an die Spitze angesetzt.