CROWORD - The Ignorance Cut


VÖ: 27.09.2024
(Lucky Bob Records)

Style: Progressive Death/Thrash/Psychedelischer Black Metal 

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CROWORD

Hatte ich die Österreichischen Melodic Death Metaller CROWORD musikalisch irgendwo zwischen AMON AMARTH, DARK TRANQUILITY und IN FLAMES verortet, schlägt das Quartett auf 'The Ignorance Cut' nach dem 2017er Debüt einen völlig anderen weitaus ruppiger-brutaleren Kurs ein. Von obigen auf dem 'The Great Beyond' Erstling in Hülle und Fülle vertretenen Einflüssen mitsamt einhergehender Geradlinigkeit ist nur noch bedingt etwas vorhanden. 'The Ignorance Cut' behandelt intensiv Themen wie Sezession, Tod und Teufel. Nebenbei bemerkt - nichts für schwache Nerven. Der Name vom Label bei dem CROWORD unter Vertrag stehen, Lucky Bob Records mutet in Bezug auf den schaurigen Release ziemlich makaber an.

 Nach dem Erstling 'The Great Beyond' arbeitete man unter Einflussnahme der Corona-Pandemie weiter an neuem Material. 'The Ignorance Cut' beinhaltet die gesamten 4 Tracks der bereits 2021 veröffentlichten 'The Crimson Gaze'-EP wozu sich noch die beiden seit April bzw. Juni 2024 erhältlichen 7-Inch Singletracks „The Devil's Truth“ und „Soulcutter“ hinzugesellten, die mit vier weiteren Kompositionen aufgestockt wurden. Aus all diesen Komponenten resultierte schließlich der Zweitling 'The Ignorance Cut', der sich extrem verändert zeigt. Aus Melodic Death Metal wurde Progressive Death Thrash Black Metal.

Zeitweise hat das Album trotz spielerischer Finessen seine Längen, was enorm viel Aufmerksamkeit erfordert. Wie sehr sich die Phase der Pandemiezeit auf den Entstehungsprozess des Zehntracker auswirkte, dahingehend beeinfluste, reflektiert am deutlichsten der Stimmungswandel. Dem gesamten sich zwischen knapp fünf bis siebeneinhalb Minütigen Songmaterial haftet verstörendes Flair gespenstisch beklemmend Psychedlischer Atmosphäre an, wie in einem unheimlichen SciFi-Horror-Film beispielsweise aus der Alien-Serie. Heißeres Gekeif, tiefe Deathgrowls und aggressive sich am Thrash Metal orientierende Shouts füllen das zeitweise sperrigen durch komplexe Geschwindigkeitswechsel geprägte ziemlich extreme Songmaterial zusätzlich aus, da kann ein abrupter Akustikpart plötzlich für Auflockerung sorgen, ehe wiederum Progressive Death Metal das Zepter schwingt, wovon „Isle Of The Dead“, „The Devil's Truth“ (feat. Per Nilsson), „Crimson Gaze“ oder das schleppende „Between“ bis zum Abwinken vollgepackt sind.

Alte Tracks der zwischen Thrash und Knüppel Death Metal pendelnde Knaller „The Obscure, Known To Everyone“ inbegriffen verströmen eine beständig dauerhaft unterschwellig vorhandene Aura des Bösen, womit dieses emotional schwerblütig beklemmende Album hauptsächlich für Metallerklientel interessant sein dürfte, dem solche sich im Schnittmengenfeld zwischen Extrem-Thrash-, Death-, Psychedelischem Black Metal und verschachtelt Progressiver-Schlagseiten bewegende Grenzgängeralben zusagen.

Zwar scheinen Melodic Death Metal-Anteile öfter mal durch, werden sie entgegen gesetzt dazu von der gewaltigen Klangflut beklemmenden Prog-Death Metals verschluckt. Sollte für dieses Album auch nur ein Vergleich gezogen werden lautete das Ergebnis: CORONER/DARK TRANQUILITY treffen GOJIRA und HYPOCRISY auf extrem schaurigen, tief unter die Haut gehend finsterem Level! Grotesk, beklemmend, unheimlich, verstörend, gemeingefährlich aggressiv, gallig-toxisch. In dieser Scheibe brennt das Feuer der Finsternis!

Fazit: Ungewöhnlich verschachtelt, bizarr-andersartig, gespenstisch bösartig! 8/10

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