BILE CASTER - Writhing Between Birth And Death
VÖ: 04.10.2024
(Road To Masochist/Cursed Monk Records)
Style: Sludge Doom
Homepage:
BILE CASTER
Nach vorausgegangenem Demo und einer Split innerhalb der Pandemiezeit, werfen BILE CASTER aus Leicester (England) mit ihrer 3-Track EP 'Writhing Between Birth and Death' auf den Markt. Das erkennbar sich im Sludge-Doom-Sektor bewegende Trio geht zentnerschwer walzend monolitisch zu Werke. Drei zusammen auf knapp 30 Minuten kommende Wutklumpen, denen tiefer Hass, Unzufriedenheit, Verzweiflung, Depression und Trauer ohne nur einen Funke Hoffnung in sich tragend verströmen, bringen ihre Schwergewicht von enormer Größe auf die Waage, das weder Liebe und Freude kennt, noch Gefangene macht. Der ins deutsche ungefähr soviel wie Gallenwürger lautende Bandname trifft es bei dieser EP exakt, gallige Stimmung stellt sich bei Verinnerlichung der Texte ein.
So unschuldig harmlos die drei jungen Burschen zunächst auf Bildern erscheinen, - ihre Musik mit heftig ins Extrem gehender BizarrThematik ist es garantiert nicht!
Das hinter dem verarbeiteten Themenstoff dieser pechschwerzen EP stehende Thema bei dem es um Insassen einer Psychiatrie geht, deren gesprochene Interviewauszüge von 1959 stammen, vermittelt schockierenden Einblick in tief sitzende Frustration der letzten Schritte auf Hoffnung und Identität, um sich aus der festen Umklammerung eines sich von der Essenz beissender Kälte nährend gefräßigen Schattenungetüms befreiend, um dem täglich fortschreitenden Abtauchen als unbedeutendes Nichts in das Leerefeld im Nichts zu entkommen. Seelisch Gebrochen und Gefangen – die Hölle als Ort, von dem es kein Zurück gibt. Falsche Hoffnungen und Leere Versprechungen in einer nichts verzeihend erschütternden Welt über ein besseres Leben, das in Wirklichkeit für die Insassen nicht existiert – traurige Wahrheit hinter einem gelebten Albtraum in Isolation. Einer von Ängsten, Zweifeln, falschen Versprechen, Massenmedienmanipulation sich beständig selbst widersprechender Politischer Entscheidungen, Lügen, Gewalt und Korruption geprägten Welt diesen abgrundtief schwarzen Gefühlshorizont näher zu bringen dieses Unterfangen gelingt BILE CASTER mit nachhaltig durchschlagender Wirkung.
Dröhnt „Abzess“ konzentriert gebündelt schleppend durchweg Negative Stimmung verteilend in den Äther, baut Track zwei, „Trapped“ unerwartet geradlinigen Hardcore-Thrash bretternde Passagen ein, ehe „Harrowing“ erneut von geballter Wut vorwärtsgetrieben im Sumpf dunkler Gefühle versickert, wo nichts weiter als purer gefühllos kalter, völlig unentrinnbar jede Flucht verhindernde Morast dem Ozean geschundener Seelenpain die letzte Hoffnung auf Erlösung nimmt.
Damit wäre klargestellt: BILE CASTER sind ein mörderisch brutaler Geheimtipp für auf schwärzesten, gemeingefährlich beissend ungeschliffen rohen Sludge-Doom ganz extremster Sorte stehendes Fanklientel – alle anderen sollten vorsichtshalber rein hören; zarte Gempüter sind am besten damit beraten, von der Musik des brutal tödlichen Sludgedoom fabrizierenden Leiceser-Trios komplett die Finger lassen..!
Fazit: Bleischwerer Sludgedoom beissend härtester frostig tief depressiv morbide beklemmender Art, der mit Vorsicht zu genießen ist, - denn es ist nie gewiss, was sich hinter der nächsten Tür ins Unbekannte verbirgt... 8/10