ANIALATOR - Death Is Calling
VÖ: 22.10.2024
(Xtreem Music)
Style: Thrash
Homepage:
ANIALATOR
DEAVASTATION, ANGKOR WAT sind Namen, die 80er-Thrashlunatics etwas sagen müssten. Ebenfalls aus dem Thrashnest Corpus Christi (eine Hafenstadt im US-Bundesstaat Texas kommen ANIALATOR, (von Ex-DEVASTATION Bassist Alex Dominquez 1986 aus der Taufe gehoben), deren brutal heftig Rundschläge in alle Richtungen austeilender Thrash es mit Knüppelthrashbands härtester Sorte wie DEMOLITION HAMMER, MEZZROW, HELLWITCH und Co., aufnehmen kann. Hinzu kommt noch ein starker Einfluss der bekanntesten Texas-Thrashadresse, SLAYER. Zeitweise artet es gar in Hyperthrashgeschwindigkeitsorgien aus. Da bekommt der Werbeslogan Texas Thrash since 1986 berechtigermaßen schweres Gewicht.
ANIALATOR gehören dem Typ Bands mit wechselhafter, teils undurchsichtiger Bandgeschichte, die bereits in den 80ern gegründet (1986 – 1989) zunächst eine Zeitlang bestanden sich auflösten, danach unter anderem Namen weiter machten, im Zeitrahmen von 1989 – 1999 nannten sie sich SUFFERANCE, danach herrschte für ca. anderthalb Dekaden Funkstille, ehe 2015 bis 2021 der nächste Anlauf unternommen wurde, danach wurde es erneut drei Jahre um ANIALATOR still, die nun endlich nach 2 Demos, 3 EP's 3 Compilations, 2 Demos und erst anno 2024 erschienen 7'Inch Singles ihr lange von Thrashinsidern sehnsüchtig erwartetes Debüt auf den Tisch legen.
Das hat es mächtig in sich und es darf berechtigtermaßen die Frage erlaubt sein: Warum, aus welchem Grund musste es eine halbe Ewigkeit dauern, bis ein solch kraftvoller bis unter die Decke vor Wut berstender Zerstörer eingespielt wurde? Die Amis gehen kompromisslos rotzräudig ohne Rücksicht auf Verluste in die Vollen, da wird drauflosgehobelt, dass nicht mal der kleinste Grashalm über die 5 mm Grenze hinauskommt. Druckvoll sägende Gitarren, rumpelnde Bassakkorde, satt ballernde Schlagzeugrhythmen geben deftig was auf die Lauscher. Eingängig Schnelle Nackenwirbelzersetzer im Geschwindigkeitslevel von „Kill Till Death“ oder „Battlefield Messiah“ bersten vor Killerhooks, packenden Rhythmus-Tempo-wechseln und hasserfüllter Attitüde. „Iron Grinder“ fällt sogar teilweise kompakt midtempolastig stark aus dem Rahmen, erinnert mehrfach an die Ruhrpöttler SODOM oder die Brasilianische Thrashführungsriege SEPULTURA im halsbrecherischen 'Beneath The Remains'/'Arise'-Spielrausch - selbiges gilt zeitweise für „Terror Tactics“ auch bei schnell das Tempo forcierenden Parts. Ansonsten dominieren ganz klar US-Thrash-Anteile auf dem Siebentrackling.
Allein das ziemlich grenzwertige (wahrscheinlich bald auf der schwarzen Liste diverser Zensurbehörden sich findende Album-Coverartwork) wo ein Mann mit blutigem Henkersbeil in der Hand, Armeehose tragend und freiem tätowierten Oberkörper (anzunehmenderweise ein ehemaliger Kriegsveteran) sein grausames Henkershandwerk brutaler Selbstjustiz verrichtet, zeigt unverhohlen massiv überhaupt kein Pardon mit Pädophilen Klerikern und schwarzen Schafen innerhalb der Politik kennend gnadenlos abrechnende Gesellschaftskritik. Nach 33:06 Minuten ist das rabiate Spektakel schon zu Ende. Leichter Punktabzug ist unvermeidbar jedoch unter Einbeziehung aller Faktoren zu verkraften.
Fazit: Blutig rohes Oldschool-Thrash-Inferno, dessen wütender Inhalt beinharten Thrashmaniacs kompromisslos brutal die Rübe vom Sockel schraubt! 7,5/10