SÒLSTAFIR - Hin Helga Kvöl


VÖ: 08.11.2024
(Century Media/Sony)

Style: Rock / Black Metal

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SÒLSTAFIR

Es gibt Kapellen, die sind schon ziemlich speziell, dazu gehören SOLSTAFIR aus Island definitiv, deren Stil sich von hartem atmossphärischen Dark Rock/Metal bis extrem treibender Black Metal-Klangdestruktion zieht. 'Hin Helga Kvöl' heißt das seit Bandbestehens ab 1995 insgesamt achte Studioalbum. SOLSTAFIR bleiben sich selbst gewohntermaßen treu – in jeder Hinsicht unberechenbar! Hätte ich von dieser Band keinen Deut anders erwartet. Von früheren Viking/Black Metalwurzeln sind nur noch Teilfragemente übrig. Die Faszination von SÒLSTAFIR bleibt unberührt.

„Hún adar“ markiert einen deftig zügig rockenden Einstieg irgendwo zwischen KILLING JOKE und THE CURE (!) was mal völlig aus dem Rahmen fällt. Völlig extrem postapokalyptischen Sphären-Black Metal fährt der Titelsong 'Hin Helga Kvöl' auf, Bandurgestein Adalbjörn Tryggvason als einziges Originalgründugnsmitglied verblieben, schreit sich die Lunge heißer, zum Ende kommt ein satt groovendes dürster gehaltenes Classic Metalfinish, ehe harrscher Black Metal in Form derber Blastbeatattacken die Oberhand gewinnt. „Blakkrakki“ ergeht sich in Melancholisch angeschwärzt klagender Epic Metal, dem kräftiger Darkwave Touch innewohnt, das Stück hat von Anfang bis Ende reichlich Pep. Über Opulenten Sphärentouch definiert sich "Sálumessa", der getragen feine Klargesang sowie das Klangraster haben fast gewisse Ähnlichkeit zu einer Mischung aus DEAD CAN DANCE meets PINK FLOYD. Nach dem über sieben gedehnte Minuten sich dahinziehend ruhigen dennoch emotionalen Zwischenspurt wird es erneut richtig episch knietief Postapokalyptisch, Darkwave lastig und metallisch inklusive heroischer Tendenz. „Freygátan“ wirkt vom Piano begleitet feierlich-melancholisch bombastisch balladesk, zur Hälfte gesellen sich Rockende Gitarrenriffs dazu. Das letzte Song-Triple hat es noch einmal kräftig in sich „Grýla“ wirkt spärisch melancholisch heroisch von kraftvollem Gothic-Metalfundament gespeist, „Nú mun ljósið deyja“ gibt abermals Black Metallischen Hintergrundgeklöppel im verwaschenen Soundraster inklusive Gekeif den Vorzug, „Kuml“ sorgt für tiefe, dennoch entspannte Sphärenlastig wie eine Art Zeremonie, überrascht neben den fast schon beschwörendem Hintergrundgesang gar mit Saxophonsolopassagen!

Das Album wirkt durch den verwaschenen Sound zeitweise gespenstisch nebulös, verträumt, heroisch,post-apokalyptisch düstermelancholisch von emotionaler Tiefe beseelt.

Fazit: Außergewöhnlich vielseitig individuell gestaltete Klanglandschaftsbildcollagen, die ihre feste Anhängerschaft selbst außerhalb Islands finden. 8,5/10

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