TRIBULATION - Sub Rosa In Aeternum
VÖ: 01.11.2024
(Century Media Records)
Style: Gothic/Dark Metal mit leichtem Death Metal-Hintergrund
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TRIBULATION
Drei Jahre liegt 'Where The Gloom Becomes Sound' zurück. Mit ihrem fünften Album hinterließen die Gothic-Doom-Death Metaller TRIBULATION 2021 gewaltig Eindruck bei mir. Jetzt bekomme ich Gelegenheit 'Sub Rosa In Aeternum' zu reviewen. Das Nachfolgewerk von 'Where The Gloom becomes Sound' führt den Entwicklungssprung der Schweden konsequent weiter, setzt dabei jedoch weniger auf durchlagende Wucht und Härte, stattdessen mehr als zuvor auf Griffigkeit und leichter im Ohr hängen bleibende Songstrukturen.
Noch immer bestimmen Gothiclastige Grundstrukturen aufgewertet durch fetzige Death Metal-Beats den Schaffensprozess bei TRIBULATION. Nummern wie „Tainted Skies“, „Saturn Coming Down“, „Hungry Waters“ oder rocken inklusive Postpunkvibes erfrischend frei mit satter Power-Dynamik begleitet von unterkühlter Stimmung und spürbar abgeschwächter jedoch im Hintergrund präsent vorhandener Death Metal-Tendenz, was am ehesten beim tiefen Growlgesang auffällt. Sobald Johannes Andersson's Stimme in Hochtonlagen vordringt, erreicht dessen Organ Frequenzbereiche, die im Regelfall Ausnahmekönner wie UNTO OTHERS-Stimmbandästhet Gabriel De Franco vorbehalten sind, umso mehr tendiert der tanzbare Smasher „Drink The Love Of God“ tatsächlich in Richtung erwähnter Kapelle, allerdings ohne abzukupfern. „Time and The Vivid Ore“ ist nach dem selben auf Eingängigkeit, poppiges Appeal und Hitattitüde mit Ohrwurmpotential setzenden Muster gestrickt, knallt bei erhöhtem Geschwindigkeitsfaktor weitaus härter. „Murder in Red“ schleicht sich wie bittersüßes Gift mitten ins Ohr hinein, dafür dass es nicht auswimpt, sorgt ein kernig rockender Part, wo die Leadgitarre fett solierend explodiert. Verträumt gediegen bewegt sich „Reaping Song“, danach verteilt der griffig tanzbare zunächst in Friedhofatmosphäre mit Glockenschlägen im Hintergrund getauchte Smasher „Poison Pages“ unwiderstehliches Gothic-Odeur dem sich selbst Metallerschaft kaum entzieht.
Derart ungewohnt einfach, direkt und mit jeder Menge Tiefgang waren TRIBULATION bisher wie noch nie unterwegs, allerdings - soviel ist bereits nach erstem Durchlauf von 'Sub Rosa In Aeternum' sicher, steht ihnen der Aspekt wirklich sehr gut zu Gesicht.
Fazit: Majestätisch feinfühlig leidenschaftlich Trauerklagesongtobak an kühlen Herbsstagen für ein breit aufgestelltes Fanklientel trauriger Klänge zwischen THE CURE (ohne Death Metalgesang!) FIELDS OF THE NEPHILIM; GHOST, INTO ANOTHER, über SECRETS OF THE MOON und SISTERS OF MERCY bis UNTO OTHERS. Beeindruckend leichtfüssig beschwingter Dunkel-Melancholie-Cocktail. - Fein! 9/10