NIGHTINGALE - Invisible


VÖ: 06.12.2024
(InsideOut Music/Sony)

Style: AOR/Melodic Hard Rock/Progressive Rock

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NIGHTINGALE

Zeigte das 'Alive Again – The Breathing Shadow Part IV'-Album zuvor einige deutlichere Schwächen, es erweckte phasenweise den Eindruck als wäre die Luft bei NIGHTINGALE über weitere Strecken etwas raus, klangen Dan Swanö & Crew auf dem 2004 erschienenen Folgewerk 'Invisible' wieder so ausgelassen spritzig, erfrischend vor Ideen strotzend innovativ geradewegs befreit, wie auf den Vorgängeralben 'The Closing Chronicles' und 'I' es war ihnen anzumerken, das jede Menge Spaß am Musikmachen den Albuminhalt bestimmte. Alles klingt reichlich harmonisch, unbeschwert, frei von der Leber weg, passte irgendwie zusammen. Ein randvoll bis unter den Deckel gepacktes Yulgeschenk folgt mit kürzlich erfolgter Wiederveröffentlichung von 'Invisible' als Reissue aus dem Backkatalog kurz vor dem heiligen Fest, in der BRD wird es Weihnachten genannt in Skandinavien heißt es (je nachdem ob es in Norwegen, Schweden, Dänemark oder Island gefeiert wird) Jul oder auch Jól.

CD 1: Invinsible (mit Bonustracks)
Rockte der Einstieg „Still Alive“ beinahe durch die Bank geradlinig ehe am Schluß noch ein Progressiver Part folgte, zeigte sich der Titeltrack umso deutlicher auf letzter genanntes geeicht. Melancholie gehört ebenfalls bei klassischem AOR/Melodic Hard Rock unabhängig Progressiver Anteile so sicher wie das Amen in der Kirche dazu. „A Raincheck On My Demise“ (veredelt durch mittendrin vollständig das Tempo herausnehmend epischem Balladenteil), das flotte „Misery“ und offenbaren dies umso deutlicher. Dan Swanö klingt zeitweise mehr wie ein Singersongwriter-Poet, auf dessen kraftvoll erdigen Gesang ein gesunder Touch Brian Adams, verbunden mit kräftiger Prise Bob Catley David Coverdale abgefärbt hat, was ebenso für die Lyrics gilt. „Stalingrad“ streift sogar den Pop-Sektor wird angedeutet schmalzig ohne in schwülstig-peinliche Regionen abzudriften, besticht durch majestätisch gefühlvoll arrangierte Stimmungsbögen gepaart mit viel Eleganz. Exakt in die Mitte zu treffen, zeichnet eine Band wie NIGHTINGALE aus. Aufgestockt durch acht Bonustracks ist für ausgedehnten Hörgenuss reichlich gesorgt.

'Invinsible' gehört zu der Sorte Alben, deren Inhalt den breit gesteckten AOR/ Melodic Hard Rock/Sektor zwischen BRIAN ADAMS, FOREIGNER, KANSAS, MAGNUM, zeitweise auch URIAH HEEP/WHITE SNAKE anspricht, von erwähntem Einflussfeld mitunter gelegentlich ins Progressivelastige driftet. Wenn ich an eine Combo wie ROBERT PHERSON'S HUMBUCKER denke keimt mittendrin der Verdacht auf, die schwedischen Landsleute könnten neben  starkem Hauch THIN LIZZY ergänzenderweise von NIGHTINGALE inspiriert worden sein Diese Wild-Card für A.O.R./Melodic Hard Rock-Fans bietet sogar noch viel mehr:

CD: 2
beinhaltet neben vier weiteren Bonustracks und neun als Vorlage für die spätere Endversion dienenden Rohentwürfen kristallisieren sich interessanten Vergleichsmuster zwischen 'Prototyp' und Endprodukt heraus. Hinzu kommen fünf 'Invisible'-Live-Versionen, gemischt im erstklassigen Soundraster da können alle, denen NIGHTINGALE unbekannt sind bedenkenlos zugreifen. 155:28 Minuten sind schon ein ziemlich gestrecktes viel Zeit beanspruchendes Programm. Bei derart vielem Bonusmaterial (darunter zwei in schwedischer Landessprache komponierte Demo Songs von 1982 bzw. 1990 - „Nja Hus Tränga Tankar“ und „I Tunnelns Färdriktning“ kommen selbst jene, die das Original kennen und besitzen, wahrhaftig in Entscheidungsnöte ob sie sich dieses rappelvoll bis unter den Rand gefüllte Paket (36 Tracks!) eventuell nicht doch vielleicht zulegen sollten...

CD 1 – Album Remaster 2024 + Bonus Material (78:56)
1. Still Alive (Remaster 2024) (04:37)
2. Invisible (Remaster 2024) (03:38)
3. A Raincheck on My Demise (Remaster 2024) (03:43)
4. Atlantis Rising (Remaster 2024) (05:30)
5. To the End (Remaster 2024) (04:55)
6. Misery (Remaster 2024) (03:46)
7. The Wake (Remaster 2024) (05:12)
8. One of the Lonely Ones (Remaster 2024) (03:58)
9. Worlds Apart (Remaster 2024) (02:55)
10. Stalingrad (Remaster 2024) (05:13)
11. Still Alive (Demo 2004) (04:55) * Bonus Track
12. Gimme Something More (Demo 2004) (03:44) * Bonus Track
13. Always Tryin' to do It for Free (Demo 2004) (03:37) * Bonus Track
14. Atlantis Rising (Demo 2004) (05:18) * Bonus Track
15. The Bitter One (Demo 2004) (04:39) * Bonus Track
16. Mr. Ray (Demo 2004) (03:42) * Bonus Track
17. I Can See the Darkness V2 (Demo 2004) (05:07) * Bonus Track
18. The Tunnel (Demo 2004) (04:15) * Bonus Track

CD 2 Remaster 2024 + Bonus-Material (76:32)
1. Stalingrad (Demo 2004) (05:21)
2. Nya hus, trånga tankar (Demo 1990) (03:32)
3. I tunnelns färdriktning (Demo 1982) (03:34)
4. Atlantis Rising (Demo 1999) (04:35)
5. Still Alive (Pre-production 2004) (04:35)
6. Invisible (Pre-production 2004) (03:38)
7. A Raincheck on My Demise (Pre-production 2004) (03:44)
8. To the End (Pre-production 2004) (04:56)
9. Misery (Pre-production 2004) (03:46)
10. The Wake (Pre-production 2004) (05:16)
11. One of the Lonely Ones (Pre-production 2004) (04:06)
12. Worlds Apart (Pre-production 2004) (02:55)
13. Stalingrad (Pre-production 2004) (05:29)
14. Still Alive (Live in Krefeld 2005) (04:51)
15. A Raincheck on My Demise (Live in Martorell 2007) (03:50)
16. The Wake (Live in Örebro 2004) (05:14)
17. Worlds Apart (Live in Örebro 2004) (02:51)
18. Stalingrad (Live in Moscow 2006) (04:10)

Fazit: Hochwertiger AOR/Melodic/Progressive-Hard Rock Re-Release der vor allem Einsteigern in die Materie das Kennenlernen deutlich erleichtert. 9/10