PANDEMIC - Phantoms
VÖ: 20.12.2024
(Dying Victims Productions)
Style: Speed/Thrash Metal
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PANDEMIC
Ein gespenstisches Horrorcoverartwork ziert phantasievoll das zweite Full-Length-Album der polnischen Speed-Thrasher PANDEMIC. Im Albumtiteltrack wird gleich mal drauflos gerumpelt und geballert, dass es nur so kracht. Vocalist Gniewko 'Mara' Jelski singt ausdrucksstark flexibel auf englisch, dessen markant bissiges Organ gar nicht so unweit von Toto (LIVING DEATH) oder Dirk Thurisch (ANGEL DUST) und EXUMER-Stimmbandquäler Mem vom Stein entfernt ist. Nach dem bereits 2023 veröffentlichten 'Crooked Mirror'-Debüt dem bereits eine EP und mehrere 7-Inch-Singles voraus gingen, legen PANDEMIC im auslaufenden Folgejahr kurz vor Weihnachten kräftig nach. Der vielseitige Speed/Thrash-Fokus des polnischen Vierers bewegt sich irgendwo zwischen 80er Teutonenstahlfundus Marke ANGEL DUST, HELLOWEEN,LIVING DEATH oder den aufgelösten VECTOM (kennt die noch jemand?) Thrasacts im DESTRUCTION /EXUMER-Modus und technisch hochgradiger ANNIHILATOR/TOXIK-Schlagseite. Neben krachend rauer mitten auf die Zwölf gehender Urgewalt sind es in aller Regel ausgefeilte Melodien, wodurch der Polen-Speed/Thrashvierer fett punktet.
Technisch ungemein versiert, lassen der Titeltrack „Phantoms“, der zeitweise sich im klassischen Heavy Metal bewegende Fetzer „Bane Of Brook Hall“. Wie gewagt zugleich gekonnt PANDEMIC auffahren, zeigt sich an der in spanischer Flamenco-Rhythmik gehaltenen Einleitungs und -Ausgangssequenz bei „Santa Muerte“. Obgleich 'Phantoms' sich ausnahmslos 80er-Jahre inspiriert gibt, gelingt der polnischen Speed-Thrashkapelle das für die Stilrichtung seltene Kunststück Innovation mit Eigenwiederkennungswert gekoppelt durchblitzen zu lassen. Dafür sorgt allein das virtuose GitarrenDuo Marcin Konieczny/Wictor Lobarzewski, angetrieben von der arschtight rumpelnden sämtliche Tempowechsel mitgehen könnenden Rhythmussektion Gniewo „Mara“ Jelski (Bass) und PhilBag (Drums).
Feine Melodieführung, satte Midtempogroovepassagen und wie bei „Thralls Of Crescent“ so manches Überraschungsmoment wenn aufeinmal ganz abrupt die Geschwindigkeit senkend urplötzlich in düstermelancholisch beklemmend authentische Doom-Stimmung umschlägt, bis erneut der Thrashknüppel kreist, legen PANDEMIC vor den Weihnachtsfeiertagen ein fettes Pfund auf die Waage.
Fazit: 80er Oldschool-like, durchweg Innovativ, technisch abnorm filigran - exakt so funktioniert ein permanent dynamisch krachend rotzräudig rohes vor dreckig rebellischer Attitüde platzendes Thrashfeuerwerk. - Thrash or get Thrashed! 8,5/10